Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Fünfter Band. (5)

310 Feldzug der Mainarmee. 
4. Juli, blieb er selbst, mit drei Bataillonen in Reserve, 
bei Dermbach, wo die Straße des Feldathals in jene nach 
Geisa und Hünfeld einfällt, und ließ von dort aus General 
von Wrangel mit sechs Bataillonen ostwärts gegen Hartmann 
in Wiesenthal und General von Kummer mit gleicher Stärke 
südwärts gegen die Division Zoller in Neidhardtshausen und 
Zelle vorgehen. 
Der Verlauf war derselbe auf beiden Seiten. Die vor- 
geschobenen Abtheilungen des Gegners wurden aus ihren 
Stellungen geworfen, der gewonnene Boden gegen die heran- 
rückenden Hauptmassen glänzend behauptet, dann, als im Laufe 
des Nachmittags die bayerischen Angriffe nachließen, der Befehl 
gegeben, zunächst alle Verwundeten beider Parteien auf den 
Kampffeldern sorgsam aufzulesen, und darauf in fester Haltung 
den Rückmarsch auf Dermbach und Geisa anzutreten. Er 
erfolgte unbehelligt vom Feinde, da fast genau in derselben 
Stunde auch Prinz Carl den Seinigen den Befehl zum 
Räückzug gegeben hatte. Falckenstein, jetzt über jeden Zweifel 
hinaus von der Anwesenheit der gesammten bayerischen Armee 
unterrichtet, rief am 5. Juli die Division Beyer von Hün- 
feld wieder nach Geisa zurück, und zog Manteuffel's Corps 
ebenfalls in die Nähe dieses Punktes heran. 
Was er stets in erster Linie hätte wünschen müssen, die 
Trennung und vereinzelte Besiegung der Gegner, trug ihm 
hier das Glück entgegen; er brauchte nur zuzugreifen: und 
so dachte er denn auch am 5. Juli, im Felda= wie im Ulster- 
thale vorzudringen und die Bayern damit zu entscheidendem 
Kampfe zu nöthigen. Bald aber kamen die schon vor Tages- 
anbruch ausgesandten Recognoscirungen zurück, sämmtlich mit 
derselben Meldung, auf allen Punkten seien die Bayern ver-
	        
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