332 Feldzug der Mainarmee.
vorgehend, die linke Flanke des Heeres gegen die Bayern
sicherte. Gegen das achte Corps hatte Manteuffel be-
schlossen, bei Werbach mit überlegener Stärke durchzubrechen,
um hier den Feind nach Süden abzudrängen und somit von
den Bayern zu entfernen. Er führte also gegen Werbach
die Brigade Weltzien (Oldenburger und Hanseaten) von
Göben's Division und die ganze Division Beyer zum Angriff
vor, während gegen Bischofsheim Göben nur die Brigade
Wrangel augenblicklich zur Verfügung hatte, da General
Kummer erst gegen Abend dort anlangen konnte. Wieder
also war auf seine Schultern die schwerste Last gelegt. Er
ließ sich dadurch so wenig wie bei Kissingen das Herz be-
schweren. Bischofsheim liegt auf dem westlichen Ufer der
Tauber, in einem ringsum von beherrschenden Höhen um-
gebenen Thalkessel; von diesen herab wurde das Städtchen
zuerst durch eine preußische Batterie beschossen, darauf mit
stürmender Hand genommen, der Feind über die Brücke hin-
über verfolgt, und drüben die nächsten Häuser und Gärten
besetzt. Hier aber begann erst die harte Arbeit des Tages.
Zuerst die Württemberger, dann die Österreicher und die
Nassauer, unterstützt durch das Feuer von ungefähr vierzig
Geschützen, unternahmen einen Angriff nach dem andern zur
Wiedergewinnung der Brücke, scheiterten aber stets unter
schweren Verlusten durch das mörderische Schnellfeuer der
Zündnadel. Es waren fünf preußische Bataillone und fünf
Geschütze, welche hier unerschütterlich gegen zwei feindliche
Divisionen ihre Stellung behaupteten. Bald nach sechs Uhr
erhielt Prinz Alexander die Meldung, daß die Badenser nach
schwachem Widerstande:) Werbach geräumt, und sich andert-
1) Sie hatten 80, die Württemberger 670 Mann Verlust.