40 Unterwerfung Norddeutschlands.
Bataillonen unter Oberst von Fabeck vereinigten, so wie von
zwei Gardebataillonen unter Oberst von Osten-Sacken nach
Eisenach. Als aber am 21. Juni in Berlin die Nachrichten
Über den Marsch der Hannoveraner sich häuften, telegraphirte
in der Nacht auf den 22.1) nach Allerhöchstem Auftrag
General Pobdbielski an Falckenstein: noch sei es Zeit, eine
Division von Hannover über Magdeburg nach Gotha zu
schicken, um sich den bei Mülhausen stehenden Hannoveranern
vorzulegen; Falckenstein möge Drahtantwort senden, wenn
er einverstanden sei. Man weiß nun, daß solche Empfehlung
einer Maaßregel durch den höchsten Kriegsherrn einem Befehle
gleich gilt, wenn nicht materielle Unmöglichkeit oder deut-
liche Gefahr dagegen eingewandt werden kann. Beides war
hier zweifellos nicht der Fall, und Falckenstein hätte die
Entsendung der Division pflichtmäßig verfügen müssen. Er
aber, des Wunsches voll, sich nicht durch hannover'sche
Kämpfe von Frankfurt ablenken zu lassen, erwiderte, die
begehrte Entsendung sei unmöglich, da alle seine Truppen
bereits auf dem Marsche nach Göttingen begriffen, und nur
unzulängliche Reste in Hannover zurückgeblieben und zur
Fahrt nach Gotha verfügbar seien. Auf neue Meldungen
von Moltke über den Marsch der Hannoveraner befahl er
am 22. Juni der Division Beyer, umzukehren, sich an der
Werra bei Otmannshausen, vier Meilen nördlich von Eisenach,
zu versammeln, und Recognoscirungen gegen diese Stadt aus-
zusenden. Seine Absicht war, den beiden andern Divisionen
am 23. Juni Ruhetag in Göttingen zu geben, und sie am
24. den Marsch nach Cassel und Frankfurt beginnen zu lassen.
Am 23. aber kam zunächst eine dringende Aufforderung
) So ist die Zeitangabe in dem Tagebuch der Mainarmee.