1867 Ergebniß. 279
daß Württemberg eine gute Armee erhalte, aber der Allianz-
vertrag an und für sich nöthige sie nicht dazu.
Es war nach dem Wortlaute des Vertrages völlig
wahr, aber ein Hohn gegen den Zweck desselben.
Sehr schön, sagten darauf die Demokraten, wenn wir
also nur drei Soldaten halten, diese aber sämmtlich Preußen
zu Hülfe schicken, so haben wir unsere Bundespflicht voll-
ständig erfüllt. Eine solche Gesinnung bedrohte die auch
von Varnbüler gewünschte Armeereform mit schweren
Gefahren, für den Augenblick half sie dem Minister zu
vollständigem Sieg. Nach seinen Erläuterungen erklärte die
Kammer, daß das Schutz= und Trutzbündniß keine Ver-
fassungsänderung in sich schließe, zur Annahme also die
einfache Mehrheit ausreiche, und vollzog dann die Genehmigung
mit 58 gegen 32 Stimmen. Am 31. October folgte die
Annahme der Zollvereinsverträge mit 73 gegen 16 Stimmen.
Die erste Kammer bestätigte am 1. November die Zollvereins-
verträge einstimmig, das Bündniß mit 23 gegen 6 Stimmen.
So waren alle Hindernisse überwunden, der Wehrverein
bekräftigt, der Zollverein hergestellt und von dem Boden
des alten Staatenbundes hinweg zu der gemeinsamen An-
gelegenheit eines jungen Bundesstaats erhoben. Als in
Berlin am 6. November die Ratificationen ausgetauscht
wurden, erklärte Preußen, daß die des Nordbundes nur
unter der Voraussetzung erfolge, daß die Schutz= und Trutz-
bündnisse nicht in Frage gestellt würden. Bayern legte
gegen diesen Vorbehalt Protest ein, konnte aber damit die
Thatsache nicht aus der Welt schaffen. Einige Wochen
später erklärte Varnbüler der Kammer, es sei entschiedene
Ansicht der Regierung, daß, nachdem sie durch den Abschluß