1867 Gründung der „Internationale“. Das Buch vom Capital. 121
allen andern Parteien gehaßten und gefürchteten „Inter-
nationale".
Seine Ziele hatte er längst in verschiedenen kleineren
Schriften ausgesprochen. Im Jahre 1867 begann er die
Herausgabe eines schwerwiegenden Werks, „Das Capital“",
um durch die Geschichte der Entstehung des englischen Groß-
capitals seit dem 16. Jahrhundert und durch die Schilderung
des jetzigen Elends der englischen Arbeiter die Abscheulichkeit
und Unerträglichkeit dieses Zustandes in volles Licht zu
stellen, zugleich aber auch den wissenschaftlichen Beweis zu
führen, daß die jetzige Gesellschafts= und Wirthschaftsordnung
den Arbeiter rettungslos zum ausgebeuteten Sclaven des
Capitalisten, des alleinigen Besitzers aller Arbeitsmittel,
mache, so zwar, daß auch ein barmherziger Capitalist durch
die Consequenz des Systems gezwungen sei, die Arbeiter in
gleicher Weise fort und fort zu mißhandeln. Nichts könne
demnach helfen, als der Sturz des ganzen Systems, indem
man die Arbeitsmittel, die für den Betrieb einer Fabrik un-
entbehrlich sind, Grund und Boden, Gebäude, Maschinen, Roh-
stoffe, Geld u. s. w., dem schmarotzenden Capitalisten entziehe
und den thätigen Arbeitern überweise. Die Consequenz wäre
die Verwandlung alles Privateigenthums in Gesammtbesitz.
Eine solche Umwälzung kann natürlich nur mit Gewalt
durchgesetzt werden; die Arbeiter sind also zu diesem Zweck
in festen Verbänden in jedem Lande unter der obersten
Leitung der Internationale zu organisiren.
Den Beweis der Berechtigung und der Unvermeidlichkeit
dieser socialen Revolution versucht er nun durch eine wieder
an den englischen Nationalökonomen Ricardo angelehnte
Werth-= und Lohntheorie zu liefern, deren wesentliche Sätze