Full text: Persönliche Erinnerungen an den Fürsten Bismarck.

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hauptete er unter anderm, er müsse 90 Jahre alt werden, 
denn er sei ein Schurke und die schurkische Säure „pickle“. 
Am nächsten Morgen besah ich mir das Varziner 
Schloß und den herrlichen, dahinter belegenen Park, der 
terrassenförmig ansteigt und auf seiner höchsten Höhe von 
einem kleinen tempelartigen Pavillon gekrönt wird. Uralte 
Buchen, Linden, Rüstern bilden die Coulissen. Als ich in 
eine Lichtung hinaustrat, begegnete ich dem Fürsten Bis- 
marck, der, von seinem Sultan begleitet, seinen Morgen- 
spaziergang machte und mich aufforderte, ihn zu begleiten. 
Es war damals die Frage des Arbeiterschutzes zuerst 
in Fluß gekommen und im preußischen Handelsministerium 
ein Entwurf ausgearbeitet worden, der demnächst als 
Grundlage für die Gesetzgebung dienen konnte. Der Fürst 
war mit diesem Entwurf nur in wenigen Punkten einver- 
standen; er hielt ihn für viel zu weitgehend. Auf dem 
Spaziergange entwickelte er hierüber seine Ansichten und 
war sichtlich erfreut, als ich ihm aus meiner landräthlichen 
Thätigkeit einige Beobachtungen mittheilen konnte, die mit 
den seinigen durchaus übereinstimmten. Er beauftragte 
mich, ein Votum an das Staatsministerium aufzusetzen, 
das seinen Standpunkt klar legte. 
Ich machte mich sofort an die Arbeit und war in der 
glücklichen Lage, ihm noch vor dem Diner den Entwurf 
des Votums vorlegen zu können, den er nur mit kleinen, 
unwesentlichen Abänderungen zeichnete. 
Als ich mich am Abend verabschieden wollte, bat er 
mich, noch einige Tage zu bleiben. Wir machten am 
anderen Morgen eine Spazierfahrt durch den Wald und
	        
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