Full text: Persönliche Erinnerungen an den Fürsten Bismarck.

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und er mir sagte: „Wir hatten uns doch recht in einander 
eingelebt, es wird mir schwer werden, Ihr Gesicht zu ver— 
missen,“ da wurde, ich kann es nicht leugnen, auch mir das 
Herz schwer. 
Jetzt liegen alle jene Erinnerungen in nebelgrauer 
Ferne hinter mir. Die Bilder, die sich einst farbenprächtig 
dem Gedächtnisse eingeprägt, beginnen allmählich zu ver— 
blassen. Und doch — wenn ich in meinen Tagebüchern 
blättere oder auf alte, halbvergessene Briefe und Papiere 
stoße, steigt wie eine Fata morgana vor meinen Augen 
die Zeit wieder herauf, in der ich täglich Gelegenheit hatte, 
die interessantesten Einblicke in das politische Weltgetriebe 
zu thun, wo alle Fäden, welche die deutsche Reichs= und 
preußische Staatsverwaltung mit einander verknüpfen, durch 
meine Hände liefen und wo es mir vergönnt war, wenn 
auch nur als einfacher Lehrling und Geselle in der geistigen 
Werkstatt eines Meisters zu arbeiten, dessen Schöpfungen 
unsterblich sein werden, wie sein Name. 
Druck von August Pries in Leipzig.
	        
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