mit einem Bataillon von der leichten Infanterie der Deutschen
Legion und einigen Nassauern. Die grünen Jäger hatten schon
um Mittag die Schlachthaufen Erlons abgeschlagen; die treuen
Männer hingen mit ganzem Herzen an ihren Offizieren, alle bis
zum letzten Gemeinen zeigten sich entschlossen, von diesem Ehren—
posten nimmermehr zu weichen. Und welche Aufgabe jetzt! Schon
brannten die Dächer des Gehöftes, die einen mußten löschen, die
anderen führten aus den Fenstern, hinter den Hecken und Mauern
des Gartens das Feuergefecht gegen die furchtbare Ubermacht
draußen. Pulver und Blei gingen aus; vergeblich sandte Baring
wiederholt seine Boten rückwärts nach Mont St. Jean mit der
dringenden Bitte um Munition. Erst als fast die letzte Patrone
verschossen war, räumte die tapfere kleine Schar den Platz. Wie
Rasende drangen die Franzosen hinter den Abziehenden in das
Gehöft ein, durchsuchten brüllend alle Stuben und Scheunen:
„kein Pardon diesen grünen Brigands!“ — denn wie viele ihrer
Kameraden waren heute mittag und jetzt wieder den sicheren Ku-
geln der deutschen Jäger erlegen! Das Vorwerk des englischen
Zentrums war genommen, und bald ergoß sich der Strom der
Angreifer weiter bis nach Mont St. Jean. Die Mitte der Schlacht-
linie Wellingtons war durchbrochen. Da führte der Herzog selber
die hannoversche Brigade Kielmannsegge herbei und ihr gelang es
die Lücke im Zentrum vorläufig zur Not wieder auszufüllen. Aber
auch nur vorläufig; denn die Reserven waren schon herangezogen
bis auf den letzten Mann, und La Haye Seinte, die beherrschende
Position dicht vor dem Zentrum, blieb in den Händen des Feindes.
Mittlerweile konnte auch der tapfere Bernhard von Weimar auf
dem linken Flügel die Vorwerke La Haye und Papelotte gegen
die Division Durutte nicht mehr behaupten. Er begann zu weichen.
Wellingtons Besorgnis stieg. Schon seit mehreren Stunden hatte
er wiederholt Adjutanten an Blücher gesendet mit der dringenden
Bitte um Hilfe. Kalt und streng stand er unter seinen Offizieren,
die Uhr in der Hand, und sagte: „Blücher oder die Nacht!“
Wenn Napoleon jetzt imstande war seine Garde gegen Mont
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