Full text: Deutsches Lesebuch. Zweiter Theil. Realienbuch. (2)

128 122. Die Wärme. 
Kreise bilden, immer weiter, bis sie zu unserm Ohre 
gelangen und von demselben vernommen werden. Die 
so enstaudene und von uns wahrgenommene Lufterschüt- 
terung nennen wir Schall, die schwingenden Bewegungen 
der Luft Schallwellen. 
Die Luft ist das Hauptfortpflanzungsmittel des 
Schalles, aber nicht das einzige. Wenn jemand an das 
Ende eines langen Balkens klopft, so vernimmt der, 
welcher sein Ohr an das andere Ende hält, das Klopfen 
deutlicher, als ein anderer, der aufgerichtet dem 
Klopfenden weit näher steht. Ebenso hört man, das 
Ohr auf die Erde legend, die Fulstritte der Pferde, 
einen fahrenden Wagen etc. in bedeutender, den Kanonen- 
donner in meilenweiter Entfernung. Es gibt demnach 
Körper, die wir als Schallleiter bezeichnen können. 
Wenn man aus grölserer Entfernung jemanden auf 
ein Brett oder sonst einen Schall gebenden Körper 
niederschlagen sieht, so dauert es geraume Zeit, bis wir 
den Schall hören, obgleich an Ort und Stelle Schlag 
und Schall zu gleicher Zeit erfolgten. Der Schall braucht 
also Zeit, ja viel mehr Zeit, als das Licht, um bis zu 
uns zu gelangen. Man hat gefunden, dass der Schall 
in einer Secunde einen Weg von 337 m zurücklegt. 
Hiernach lässt sich auch die Entfernung eines Gewitters 
bestimmen. Vergehen zwischen Blitz und Donnerschlag 
5 Sekunden, so muss die Gewitterwolke 5 X 337= 1685 m 
von uns entfernt sein. 
Stolsen die Schallwellen an einen dichten Körper, 
50 werden sie zurückgeworfen. Ist derselbe wenigstens 
19 m von uns entfernt, so hören wir unter gewissen 
Umständen den Schall zum zweitenmale. Ein zurück- 
geworfener und von uns abermals vernommener Schall 
wird Echo oder Wiederhall genannt. In der Nähe 
von Hausern, Felsen, Wäldern, Bergen kommt das Echo 
häufig vor. An manchen Orten gibt es sogar ein mehr- 
faches Echo. 
1 122. Die Wärme. 
Die vorzüglichste Wüärmequelle für unsere Erde ist die 
Sonne; ihre Strahlen wirken um so kräftiger, je mehr die 
Richtung, unter der sie die Oberflüche der Körper treffen, 
sich der senkrechten nähert. In den Polargegenden treffen 
sie die Erde in sehr schiefer Richtung, deshalb erzeugen sie
	        
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