Full text: Deutsches Lesebuch. Zweiter Theil. Realienbuch. (2)

202 174. Paris. 
gedeihen vortrefflich (Burgunder, Bordeaux, spr. Burdö, und 
Champagner, spr. Schangpanj). Die Franzosen, klug, gewandt 
ennd erfinderisch, zeichnen sich durch Gewerbfleiß aus. Die be- 
estigte Hauptstadt des Landes ist Paris an der Seinc. Sie 
Jat 2 Millionen Einwohner und so viele herrliche Paläste und 
nlagen, wie keine andere Stadt der Erde. In Versailles 
(Wärba), südwestlich von Paris, ist im Jahre 1871 das 
neue deutsche Reich begründet worden. Lyon an der Rhone 
ist eine bedeutende Fabrikstadt (Seidenwaaren). Am mittel- 
ländischen Meere liegen: Der große Handelshafen Mar- 
seille Marbä der Kriegshafen Toulon und das schöne 
Nizza mit mildem Klima; vor der Garonnemündung Bor- 
beaun (Burdo), vor der Loiremündung Nantes (Nangt). 
In Havre (Ahwr) an der Mündung der Seine in das 
atlantische Mcer schiffen sich alljährlich nach Amerika, 
Calais am Kanal gleichen Namens nach England biele 
Reisende ein. Sedan an der belgischen Grenze ist eine 
Festung, in welcher 1370 der Kaiser Napoleon III. gefangen 
genommen wurde. Orleans (Orleäng), südlich von Paris, 
haben unsere tapferen Bayern erstürmt. Rheims (Rängß) 
ist die alte Krönungsstadt der französischen Könige. Außer 
der Insel Corsika im mittelländischen Meere mit Ajaccio 
(Ajä'ttscho), Napoleons I. Geburtsstadt, besitzt Frankreich noch 
Kolonien in den übrigen Erdtheilen. Dazu gehört auch die 
Landschaft Algerien an der Nordküste Afrikas mit den 
Städten Algier (spr. Aldschir) und Constantine. 
174. Paris. 
Paris, eine der Riesenstädte Karopes, mit fast 
2 Millionen Einwohnern, ist eine Gewerbstadt voll regen 
Lebens und nie rastender Thätigkeit. Es liegt an beiden 
Ufern der trüben, träge dahinschleichenden Seine, über 
welche 23 zum Theil prachtvolle Brücken führen. 
Die Häuser sind meist sehr hoch, viele Stralsen 
krumm und eng, so dass in manchen unteren Stock-- 
werken am Tage Tic##t gebrannt werden muss. Die 
Umgegend von ist eine grolsse Ebene. Blos- im 
Nordes der Stadt erhebt sich ein Hügel, von welchem 
man das Häusermeer bequem übersehen kann. Einen 
eben so schönen Ueberblck hat man vom Thurm der 
Kirclie Notre Dame herab. Die umliegenden Dörter 
eind nach und nach bis an die Barrièren und die Ring-
	        
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