189. Afrika. 225
Der Tsadsee, „das Auge von Sudän“, der Vietoria-
und der Albertse e im Sudöstlichen Afr lka sind die
wichtigsten Seen des Erdtheiles.
Der Nil, einer der merkwürdigsten Strome der
Erde, ist der Hauptstrom Afrikas. Er entspringt süd-
lich vom Aequator“ aus dem Victoriasee, Keltt durch
den Albertsee, theilt sich nach einem 800 Meilen langen
Laufe in mehrere Arme und mündet in das Mittelmeer.
An seinen Mündungen liegt das einst von den Ilsraeliten
bewohnte Iändihen „Gosen“. Aus dem Alpenlande
von Abessinien nimmt der Nil den blauen N auf.
Während der Nil nordwärts flielst, schlagen der
Senegal, der Gambia und der Kongo die Richtung von
Ost nach West ein. Der Niger beschreibt zuerst einen
weiten Bogen von West nach Ost, wendet sich dann
nach Süden und ergielst sich in das atlantische Meer.
Der Zambese mit östlichem Laufe mündet in den in-
dischen Ocean.
In Afrika grenzen Tod und Leben, unfruchtbares
Wüstenland und der üppigste Pflanzenwuchs oft an
eimander.
Die Oasen der Wüste sind äulserst fruchtbar. Regel-
mälsige Reihen von Dattelpalmen beschatten die njedri-
geren Aprikosen-, Pfirsich- und Granatbäume. Die da-
zwischen befindlichen Lücken sind mit Getreide- und
Baumwollenfeldern bedeckt. An den Abhängen und in
den Thälern des Atlas bilden Kastanien, immergrüne
Eichen, Lorbeerbäume und Zwergpalmen ganze Wälder;
der Oelbaum und die Dattelpalme werden angepflanzt
und gedeihen vortrefflich; lachende Mais- und Weizen-
felder ergötzen das Auge. In Aegypten wird viel Getreide,
Baumwolle und Indigo gebaut. In einem grolsen Theile
Mittelafrikas wächst der Kaffeebaum wild. Dort kommt
auch der berühmte Affenbrotbaum vor, der ein Alter
von 5—6000 Jahren erreichen soll.
Im nördlichen Afrika findet man Löwen und ge-
streifte Hyänen, am Atlas wilde Schafe und Antilopen,
in Sudän Kameele und Affen, Elefanten, Nashörner
und Flusspferde, in Habesch die Giraffe und das Gnu
(balb Rind, halb Plerdgestalt), in der Saharä den Strauls,
den gröfsten der jetzt lebenden Vögel. Afrika ist auch
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