33. Der Kümmel. — 34. Das Gänseblümchen. 41
treiben Blätter, zuweilen auch Blüten, und auf der untern Seite,
welche den Boden berührt, Wurzelfasern.
Das wohlriechende Veilchen blüht im März und April auf Gras-
plätzen, an Zäunen, auf Rainen, in Hecken und an schattigen
Stellen. Aus den Blumenblättern wird der Veilchensirup bereitet,
der als Arznei dient. Auch die Wurzel besitzt Arzneikräfte. Es
gibt 80 bis 90 wild wachsende Veilchenarten.
33. Der Kümmel.
Der Kümmel ist eine krautartige flanze. Die Wurzel
dauert zwei Jahre aus, ist spindelförmig und mit Fasern besetzt.
Der Stengel ist kantig. Die Blätter sind am Grunde scheidig,
wechselständig und doppelt gefiedert, d. h. jedes Fieder-
blättchen ist abermals gefiedert. — Die untersten Haare der
Fiederblätter an dem gemeinschaftlichen Blattstiele sind kreuz-
weise gestellt. — Einen Blütenstand, wie ihn der Kümmel zeigt,
neunt man eine Dolde. Jedes der vielen Blütchen, aus denen
die Dolde besteht, hat einen Kelch, fünf weiße Blumenblättchen,
fünf Staubfäden und zwei Stempel.
Das Früchtchen, welches sich aus dem Fruchtknoten bildet,
ist an der Seite zusammengedrückt und hat fünf fdliche,
gleiche Riefen.
Der Kümmel blüht im Mai und Juni und ist bei der
Heumahd schon reif. Seine Derwendung ist bekannt.
Es gibt eine Menge Gewächkse, welche Dolden= oder
Schirmblüten haben, wie der Kümmel. Manche Doldengewächse
liefern uns ilre Wurzeln zur Mahrung, wie der Sellerie und
die gelbe Rübe oder Möhre. Don andern dienen Wurzeln und
Blätter als Gemüse, z. B. von der Hetersilie. Wieder andere,
wie der Anis, der Feuchel, der Koriander und der Kümmel
selbst, enthalten in ihren Samen ein gewürzreiches Gel. —
Einige Doldengewächse, die Hundspetersilie, der Wasser-
schierling, der gefleckte Schierling 2c., sind gefährliche
Giftpflanzen.
34. Das Gänseblünchen.
Dieses Pflänzchen, welches alle Kinder kennen, wird von den
einen auch „Maasliebchen“, von den andern „Tausendschön“
genannt. Es ist ein ausdauerndes Gewächs, welches fast das ganze
Jahr hindurch an Wiesenrändern, auf Triften und Heiden blüht.
Der Wurzelstock ist schief und, wenn er älter wird, viel-
köpfig, das Blatt verkehrteiförmig, gekerbt, meist dreinervig. Die
Stengel findet man nicht selten beblättert, die liegenden auch
bisweilen wurzelnd.