42. Einige ausländische Gewächse. 47
42. Einige ausländische Gewächse.
Das Vaterland des Kaffeebaumes ist das alte
Mohrenland Aethiopien oder Abessinien in Afrika. Dort
finden sich ganze Kaffeewälder. Die feinste Sorte Kaffee
kommt jedoch aus Arabien. Auch auf der Insel Java,
auf allen westindischen Inseln und in Brasilien wird der
Kaffeebaum gezogen. Er ist das ganze Jahr hindurch
grün und hat zu gleicher Zeit Blüten, unreife und reife
Beeren. Die Blätter des Kaffeebaumes sehen fast aus
wie Pomeranzenblütter, nur sind sie viel länger. Die
Blüten sind weils und riechen sehr angenchm. In jeder
der schön rothen Beeren liegen zwei Samenkörner, Bohnen
genannt. Wenn die reifen Beeren abgepflückt sind, wer-
(len sie in der Sonne getrocknet. Hierauf scheidet man
die Bohnen von dem Fleische der Beeren durch Mahlen
auf Mühlen, die hiezu besonders eingerichtet sind.
Der Theestrauch wächst vornehmlich in China.
Er erreicht eine Höhe von 3 bis 4 Meter; man lässt
ihn aber nur ½ bis 1 Meter hoch werden, weil er dann
desto mehr Zweige treibt. Er ist ganz mit glünzenden,
dunkelgrünen Blättern bedeckt, die den Blättern unserer
Sauerkirschen ähnlich sind. Die grolsen, weilsen, schwach-
duftenden Blüten sind den wilden Rosen ähnlich. Drei-
mal im Jahre werden die Blätter eingesammelt. Die
ersten und zartesten geben den besten Thee, den „Kaiser-
thee“. Das Trockucn der Blätter geschicht entweder
in eisernen Pfannen, die über ein gelindes Ofenfeuer ge-
setzt werden, oder in Sieben, welche man heilsen Dämpfen
aussetzt. So werden angeblich die beiden Hauptarten des
Thees gewonnen, der grüne und der schwarze.
Wenn eine Mutter im Unwillen über ihr Söhnlein,
das nicht gehorchen will, ausruft: „Wenn du doch wärest,
wo der Pfeffer wächst“, so wünscht sie ihn schon weit
fort; denn die Heimat des Pfefferstrauches sind
die heilsen Gegenden Asiens, Afrikas und Südamerikas.
Der höchstens fingerdicke Strauch schlingt sich an Bäumen
empor wie bei uns der Hopfen an den Stangen. Seine
Blätter sind lederhart. Die Blüten und Beerenfrüchtchen
stehen traubenartig beisammen. Der schwarze Pfeffer
ist die noch unreife und darum so scharf schmeckende
Beere. Die reifen Früchte werden in Wasser und Essig