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den Lech, warfen sich mit großer Ueberzahl gegen die
dort stehende baierische Kompagnie vom Regiment Kur-
prinz, und brachten die Brücke, nach hartnäckigem Ge-
fecht, auch auf diesem Punct und bei Landsberg zu
Stande. In derselben zeit zwang die linke Kolonne durch
heftigen Angriff bei Lechhausen den General Meerfeld
zur Räumung Augsburgs. Dieser trug die dortige
Brücke ab, und begab sich über Friedberg, wo er zwei
Kompagnien des baierischen Leib-Regiments an sich zog,
in eine Stellung bei Aichach an der Paar, um die Straßen
nach Ingolstadt und Donauwörth zu decken.
An demselben Tage, da Lecourbe zu Augsburg an-
kam, machte Moreau, der sein Heer näher gegen die
Donau zu bewegt hatte, einen allgemeinen Angriff auf
die Stellungen, welche die Oesterreicher noch am rechten
Ufer dieses Flusses inne hatten. Richepanse, links
der Iller, griff das Dorf Burgrieden an, welches Erz-
herzog Ferdinand persdnlich vertheidigre. Erst nach har-
ter Gegenwehr, und nicht ohne großen Verlust, konnte
er diesen Punct nehmen und festihalten. — Grenier
rückte von- Illeraichheim gegen Weißenhorn und Roggen-
burg an. Fürst Rosenberg vertheidigte die hiesige
Stellung. Das baierische Jäger-Bataillon Cloßmann,
unter Anführung des Hauptmanns Trommer, stand
zu Weißenhorn. Der dsierreichische Major von Stut-
terheim, welcher die ganze Kette der Vorwachten be-
fehligte, behauptete mit einer Kompagnie Rothmäntler
und einem Zuge Uhlanen den Posten von Bubenhausen;
doch wurde dieser Posten vom Feinde überfallen, umzin-
gelt und gefangen. Eine Kompagnie Baiern, welche,
auf Stutrerheim's Befehl, der Hauptmann Trom-
mer zum Bubenhausener Wald links von Grafertshofen