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bel Brandenburg über die Iller, ohne viel Aufmerksam-
keit auf Erzherzog Ferdinand's Streifrotten zu wen-
den, die bis Ochsenhausen und Biberach schwärmten;
Grenier bewegte sich gegen Günzburg, um Giulay's
Korps fest zu halten; die drei Abtheilungen der Reseroe
nahmen ihre Sétellung zwischen der Kamlach und Mindel,
während Molitor und Nansouty fortgesetzt den
Prinzen Reuß in den Ausgängen Tirols beobachteten.
Feldmarschall-Lieutenant Sztarray vermuthete
aus diesen Bewegungen, er werde in seiner Stellung vor
Günzburg durch Uebermacht augegriffen werden, und zog
daher Nachrs (vom 15ten zum 160ten Juni) über die Donau
zuruck, und zwar in dem nämlichen Augenblick, da ihm
der Feldzeugmeister Kray noch beträchtliche Verstärkung
durch den General Riesch zuführen, und außerdem das
ganze baierische Korps bei Elchingen über die Donau
gehen ließ, um den Franzosen, die gegen Günzburg
zogen, in die linke Seite zu fallen. Weil nun Sztarray
zurück gieng, kehrte auch jene Verstärkung wieder um.
Und auch Giulay's Korps, nun nicht mehr an Sztar-
ray gestützt, vom General Grenier überwältigt, mußte
sich auf's linke Donauufer retten. So war das ganze
rechte Ufer von den Oesterreichern geräumt. Das baieri-
sche Korps erhielt Befehl, die Brücke von Elchingen bis
auf den letzten Mann zu vertheidigen, die Brücke von
Günzburg war ganz abgeworfen, von der Brücke bei
Leipheim aber nur ein Joch. Doch wurde hier bei Leip-
heim sogleich das baierische Baraillon Zettwitz aufge-
stellt, und folgendes Tags (17#en Juni) durch das baieri-
sche Bataillon Minucci und eine Abtheilung Fußjäger
verstärkt, um dem Feinde die Wiederherstellung der Brücke
zu hindern.