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Unrerhausen in Kolonnen, gegen Montrichards's all-
zuweit vorgewagte Divisson. General Wrede, durch
eine rasche Seiten -Bewegung, wickelte den rechten Flü-
gel der Franzosen auf, und diese wichen nach großem
Verlust, aus Unterhausen, Rotenfels und Straß zu ihrer
ersten Stellung zurück. Der Vortheil war so entschei-
dend, daß Zweybrücken dem Feldzeugmeister Kray
vorschlug, noch desselben Tages den General Lecourbe
aus seiner Stellung bei Rain zu vertreiben. Krap
aber, wahrscheinlich aus Besorgniß wegen Decaen's
Zug nach München, weigerte sich, stellte alles weitere
Vorrücken ein, und blieb auf dem Lagerplatz vom vori-
gen Abend. Man begnugte sich lange mit gegenseitiger
Beschießung aus schwerem Geschütz, und dem Feuer der
Plänkler, deren Linien von beiden Theilen auf dreißig
Schritt zusammentrafen.
Dadurch gewann Lecourbe Zeit, dem General
Montrichard mit der Division Grandjean zu Hülfe
zu kommen, und bei schon beginnender Abenddämmerung
unter außerordentlichen Anstrengungen über Rotenfels
her gegen die bösterreichische Heermitte anzudringen. Die
Oesterreicher wichen dem Anprall. Das baierische Korps
rückte auf's neue zur Unterstützung vor, und es begann
beim Dorf Oberhausen ein Kampf, der bis nach 10 Uhr
Nachts währte. Man schlug sich von beiden Seiten mit
der wüthendsten Hartnäckigkeit, und nach erschöôpfter
Munikion noch mit Bajonett und Gewehrkolben. Keiner
wollte einen Schritt weichen. Die baierischen Bataillons
Zettwitz und Minueci leisteten das Unglaubliche,
bis sie von der wachsenden Uebermacht der Feinde zum
Rückzug gendthigt wurden. Sie machten ihn, trefflich
durch die Tapferkeit des dsterreichischen Dragoner-Regi-