Prinzen Reuß vereinigen konnte. Die Franzosen fan—
den in der Hauptstadt Baierns nicht nur im Zeughause,
nebst 14 Kanonen, Kriegsbeduͤrfnisse aller Art, sondern
auch große Vorräthe von Lebensmitteln, welche der Kur-
fürst hier in väterlicher Sorgfalt für seine leidenden Un-
terthanen angehäuft hatte.
Schon Ende May's hatte Kurfürst Maximilian
Joseph sowohl dem Wienerhofe, als dem Feldzeug-
meister Kray erklärt, er wolle seine zur Landesverthei-
digung aufgebotenen Heerhaufen von 11— 12,000 Mann
mit dem baierischen Subsidien-Korps unter General
Z weybrücken vereinigen, doch nur unter der Bedin-
gung, daß das Ganze nicht fremden Zwecken geopferr,
sondern zum Schutz der altbaierischen Erbstaaten ver-
wendet werden solle. Alle deshalb gepflogenen Unterhand-
lungen, besonders die des baierischen Oberstlieutenants
Grafen Joseph Rechberg im kaiserlichen Hauptgquartier,
waren aber fruchtlos; sie schienen vielmehr eine gewisse
Gleichgultigkeit über das Loos eines Bundesgenossen zu
effenbaren, der bisher, aller eingegangenen Verpflichtung
treu, die entschiedendste Anhänglichkeit an den Wienerhof
bewiesen hatte. Daher, als jetzt mit überraschender Eile
die Gefahr über Baiern und die Hauptstadt hereinbrach,
setzte der Kurfürst aus den ersten Staats-Behdrden eine
höchste Verwaltung nieder, und begab sich über Lands-
hut nach Straubing. Ihm folgte sein Kriegsvolk.
Als Feldzeugmeister Kray den Einzug der Fran-
zosen in München, und Meerfeld's Rückzug über die
Isar vernahm, wandie er sich sogleich (2ren Juni) nach
Ingolsiadt, versah die Festung mit hinreichender Be-
satzung, gieng bei Landshut (ü#ten Juli) über die Isax,