Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

Streifpartheien beschränkt, wie z. B. in dieser Mur der 
österreichische Rittmeister Graf Mier am hellen Tage 
(ôten Juli) Donauwdrth mit einigem Fußvolk und Rei- 
terei überfiel, und die französische Besatzung von vier 
Kompagnien theils niedermachte, theils gefangen nahm. 
So lange noch Graubündten, Vorarlberg und Tirol 
in der Gewalt Oesterreichs waren, konnte Moreau 
seine Unternehmungen am Inn gegen Wien nicht mit 
voller Sicherheit fortsetzen. Er gab daher dem General 
Lecourbe Befehl, mit seinen achtzehn Bataillons, und 
mit Molitor's und Nansouty's Divisionen jene 
Gebirgs-Länder einzunehmen. 
Dieser machte sich sogleich auf. Sein Hauptaugen- 
merk mußte Feldkirch und Vorarlberg seyn. Denn gelang 
es ihm hier durch zubrechen, konnten sich die Oesterreicher, 
ohne Gefahr abgeschnitten und eingeschlossen zu werden, 
in Graubündten nicht halten, und zugleich war der 
Schlüssel zum Tirol von dieser Seite gewonnen. Le- 
courbe ließ aber, über Weilheim, Wolfrathöhausen und 
Holzkirchen hin die Engpässe Loitasch und Scharnitz angrei- 
fen, um die Kraft des Prinzen Reuß besonders dahin 
zu locken; gieng aber unterdessen in drei Kolonnen dem 
Vodensee zu. Den General Gudin ließ er mit der lin- 
ken Flügelkolonne bei Füssen zurück, der sich dieser Stadt 
erst nach großem Widerstand bemeistern, doch, wegen 
des Knie-Passes nichr weiter vordringen konnte. Denn 
Prinz Reuß vereinte seine beste Stärke zur Verthei- 
digung dieses Passes. Es war für Lecourbe aber da- 
mit genug gewonnen, daß der Prinz Reuß für den 
Augenblick hier festgehalten ward. Lecourbe ließ, im 
Verfolgen seines Weges, die Mittelkolonne unter Generat
	        
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