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einen andern nach dem Col de la Pietra, dem Lager
des milles Fourches und dem Laution-Berg ruͤcken, damit
er das von den Feinden stark vertheidigte Col de Brouis
umgehen koͤnne. Die Bewegung der letztern Kolonne zu
verhuͤllen oder zu unkerstützen, trieb General Rocham-
beau, an der Spitze von Süchet's Heermitte, starke
Recognoscirungen in das Bevera-Thal bis Olivetta vor.
Menard erzwang auf diese Weise den Besitz der Stel-
lung vom Col de Raus, während Rochambean bis
nach Reolet und an die Pienna drang, um die Nachhut
der Oesterreicher beim Col de Brouis zu umwickeln. Ver-
mittelst dieser wohl berechneten und gut ausgeführten
Jüge wurden die Franzosen nicht nur Meister aller ge-
nannten Stellungen, und deren bei Saorgia und Fon-
kana, sondern raubten se den Oesterreichern auch den
Rückweg nach dem Col de Tende. Dies besetzten sie
(Sten Juni) ohne bedeutenden Widerstand, schritten zum
Col Ardente vor, und nahmen am linken Roia= Ufer die
feindliche Stellung bei Vintimiglia im Rücken. General
Elsnitz, dem jetzt nur übrig blieb, die Schluchten der
Appeninen und die Vereinigung mit General Ott am
genuesischen Litorale zu suchen, mußte, ungeachtet sei-
ner Uebermacht, mit Zurücklassung mebrerer Gefange-
nen, seines Gepäcks und 30 Stück Geschützes, schleu-
nigst abziehen.
Aber auch dieser Rückzug ward noch in Gefahr ge-
setzt, weil Süchet mit drei Brigaden zur Pieva, dem
Verbindungspunct des Oneglia= und Tannaro-Thals,
eilte, von da über den Col Ardente, das Taggia-Thal
und den Monte Grosso umgieng und (Iten Juni) Bada-
lueco, Andagna und Mendalica besetzte, während Me-
nard zugleich vom Col de Tende bis Ormea herbortrak.