Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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führer zu Land und zu Wasser schien das Spiel der 
Verbündeten zu erleichtern, welches kaum ein Wagstück 
heißen zu konnen schien. 
Man kennt aber auch den unerwarteten Ausgang. 
Während Mangel der Uebereinstimmung die verbündeten 
Mächte lähmte, wirkte Frankreich, als ein ungetheiltes 
Ganzes, durch Verzweiflung oder Begeisterung furchtbar 
gestärkt, nach allen Richtungen entgegen. Während die 
Berbündeten sich auf die Waffen ihrer eingeübten, ste- 
henden Heere beschränkten, bot Frankreich seine ganze, 
waffenfähige mämliche Bevolkerung zur Vertheidigung 
auf. Der Schauplatz des Kampfes ward unermeßlich; 
die bisher geubte Strategie verlor die Anwendung ihrer 
alten Regeln gegen einen Feind, der, in ungezählter 
Menge, von einem Meer zum andern, einen ermüden- 
den kleinen Krieg führte; ohne Rücksicht auf Rang und 
Dienstalter die talentreichsten und kühnsten Männer an 
die Spitze stellte; Festungen nur sperrte und umging, 
und nur die Siege, nicht den Preis zählte, mit dem 
sie erkauft wurden. 
Der Angriffskrieg der Verbündeten ward auf diese 
Weise bald in einen Vertheidigungskrieg verändert. Aber 
in diesen bewies während eines langen Zeitraumes hin- 
gegen auch die österreichische Armee, durch Muth und 
Ausdauer im schwersten Ungemach und Unglück, wie es 
irgend je die außerordentlichsten Umstände herbeiführen 
konnten, was zum Vertheidigungskrieg nur ein Heer 
vermag, welches in allen seinen Bestandtheilen wohl 
organisirt ist. Nie hatte für Oesterreichs Schaaren eine 
verlorne Schlacht regellose Flucht, oder Austdfung zur 
Folge.
	        
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