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hatte Stadt und Fort, von 4,000 Oesterreichern besetzt,
bestürmt; die Feinde über die Brücke der Chinsella bis
Chivasso getrieben; dann hier die Generale Kaim und
Haddick, welche am rechten Chiusella-Ufer hinter der
Brücke, mit 6,000 Mann eine gute Stellung hatten,
(#Ssten Mai) angegriffen, und sie, als ihn die Division
Boudet und zwei Regimenter Reiterei unterstützeen,
nach Romano zurückgeworfen. Damit lag der Schlüssel
Piemonts in seiner Gewalr, und bei Jorea (vom Losten
bis 25sten Mai) vereinigten sich die übrigen Abtheilun-
gen, welche vom Bernhard herabgekommen waren.
Auch General Moncey war vom Gotthard nach
Bellinzona niedergestiegen, wo nach leichtem Vorwachten-
Gefecht an der Muesa-Brücke, die Oesterreicher, schwach
an Jahl, zurückgiengen; — General Bethencourt war
über den Simplon nach Domo d’'Ossola gekommen, und
General Thureau auf der Straße nach Briangon bis
zum verschanzten Dorfe Clavière, wo er die Oesterrei-
cher, wie auch aus dem Fort Frangois, vertrieb, und
bis Suza jagte (22sten Mai). Nachdem er auch diese
Stellung sich erzwungen, und zwischen Avigliana und
Suza die Hdhen von Bossolino eingenommen hatte, dro-
hend gegen Turin, stand das ganze französtsche Reserve-
Heer von hier bis Bellinzona am südlichen Fuß der Alpen.
Schon in diesem Augenblick war die Lage des Ge-
neral Melas bedenklich; nicht minder aber auch die
des ersten Konsuls, der von den Alpen nicht ohne Ver-
wirrung herabgestiegen, sich erst wieder sammeln und
ordnen mußte. Durch rasche Vereinigungen und Be-
wegungen der verschiedenen Heermassen Oesterreichs ge-
rieth er in Gefahr, einzeln angefallen und aufgerieben