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zu werden, ehe er zu seinen fernern Unternehmungen eine
Grundlinie von Mailand queer durch Piemont einneh-
men konnte. Doch er kam in Schnelligkeit der Bewegung
seinem Gegner weit zuvor.
General Lannes, warf das bei Romano geschla-
gene Korps über die Orca zurück, bemächtigte sich der
Magazine von Chivasso, und indem er, nur einen Tag
von Turin entfernt, längs dem linken Po-Ufer die Ve-
stungen Piemonts bedrohte, deckte er zugleich den rech-
ten Flügel des Reserve-Heers. General Lechi, von
Chatillon im Klosterthal aus, über Gressoney, am Ein-
gang des Lessia-Thals, bildete den linken Flügel, nach-
dem er im Gefechte bei Varallo die Oesterreicher zum
Orta-See zurückgeworfen hatte. Murat inzwischen,
an der Spitze einer Vorhut von 1,500 Perden, dann
durch die Divisionen Loison und Boudet verstärkt,
bewegte sich über Santhia nach Vercelli, Novara, Ga-
liati und Turbigo. Umsonst warf sich ihm hier General
Laudon, von der Adda herbeigeeilt, mit größter Ta-
pferkeit entgegen. Laudon mußte mit Verlust von
1,200 Gesangenen und 300 Verwundeten Turbigo raͤu-
men, und ward, da Murat bei Bufalero über den
Tessin gegangen war, bis an die Thore Mailands ver-
folgt. Buonaparte zog den 2ten Juni in Mailand
ein, und ließ die Citadelle durch General Mounier
einschließen. Das Alles geschah, während General Ott
noch mit dem österreichischen Heer vor Genug (vom #ten
bis Aten Juni) kostbare Zeit einbüßte.
Unterdessen hatte General Lechi auch schon das
Fort Arona genommen, bei Sesio-Calendi über den
Tessin gesetzt und Monza erreicht; war durch große