Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

netta und Marengo eine starke Nachhut zuruͤck. Ihm 
nach uͤber die Scrivia zog das franzoͤsische Heer (13ten 
Juni Morgens) sich in den Ebenen San Giuliano's ent- 
falrend. Von hier sandte Buon aparte den General 
Desair lnks, zur Beobachtung von Genua, mit einem 
starken Heerhaufen nach Rivalta, weil er fürchtete, Ge- 
neral Melas werde einen Seitenmarsch versuchen. 
Er selbst eilte nach Castel= nuovo di Serivia, und als 
er unterwegs das Dorf Marengo mit 5, — 5.000 Oester- 
reichern besetzt sah, ließ er es durch General Gar- 
danne angreifen und in Besitz nehmen. Die Oesier- 
reicher begaben sich von hler nur nach ihren Perschanu- 
zungen zurück. 
Es war fester Entschluß des österreichischen Ober- 
befehlshabers, ohne Verzug Alles auf's Spiel zu setzen, 
und seinem Gegner eine Schlacht zu liefern. Er hatte 
30,000 Mann beisammen, treffliche Reiterei und zahl- 
reicheres Geschütz, als Buonaparte. Dieser hinge- 
gen glaubte so wenig an eine Schlacht, daß er seine 
Streitmassen nicht einmahl vereinigte, sondern bloß die 
Division Chamberlhac, als zweites Treffen, zur 
Unterstützung Gardanne's gegen die dsterreichischen 
Verschunzungen, am rechten Bormida= Ufer hinstellte. 
Allein bald empfieng er Meldungen, daß Melas, 
der die Heerhaufen Haddick's, Kaim's und Ott's 
an sich gezogen, und mit 40 000 Mann Fußvolks und 
6.— 7,000 Relkern vor Alessandria gelagert stand, ernst- 
haft zur Schlacht rüstere. Buonaparte hatte in dem 
Augenblick nicht mehr, als 18.000 Fußgänger mit 2,500, 
Pferden bei sich. Er schickte sogleich aus, den Generas 
Desaix zurück zu rufen, da dieser aber, wie Buona-
	        
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