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das Gefecht dort entbrannt, als von Melas gesandt,
ein Unterhändler erschien. Der Donner des Geschützes
schwieg. Schon am 16ten Juni unterzeichnete Melas
den Waffenstillstands-Vertrag von Alessandria, vermdge
dessen er seinen Rückzug über Piacenza zwischen den Po
und Mincio, mit dem schdusten Theil der Siegesfrüchte
vergangenen Jahres, mit der Uebergabe von zwdlf der
wichtigsten Festungen Italiens, erkaufte.
0.
Waffenstillstand. Erneuerung und Gang des
Feldzugs, bis zur Schlacht von Hohen-
linden.
Durch das Unglück des Feldzuges in Deutschland
und Iralien, und vermittelst der daraus hervorgegan-
genen Verträge von Alessandria und Parsdorf, war
Oesterreich wieder in dieselbe Stellung zurück geworfen,
die es zur Zeit des Friedens von Campo-Formio inne
gehabt hatte. Es stand nicht minder geschwächt, als
damals, aber jetzt einer feindlichen Macht gegenüber,
die muthiger durch ihr Glück, nun immer furchtbarer
durch Kraft und Einheit ihrer Regierung, durch Uner-
schöpftichkeit ihrer Hülfsmittel, durch vortrefflichen Zu-
stand ihrer Heere ward. Oesterreich sah sich im Wechsel
der Schicksale durch das Schild keines Bundesgenossen
hinlänglich gedeckr; denn der stärkste, England, war zuent-
fernt; die nähern, ein Theil der minder mächtigen Reichs-
fürsten, Baiern an ihrer Spitze, waren zu schwach. —
Oesterreich schien zur Wiederherstellung seiner Kraft nichr
eines flüchtigen Waffenstillstandes, sondern eines dauern-
den Friedens zu bedürfen.