des Landes zur Verzweiflung. Viele Haͤuser, Hoͤfe,
ja ganze Doͤrfer wurden verlassen und oͤde. Unmoͤglich
war es dem Ländesherrn, welcher in Amberg Aufenthalt
genommen, unmdglich der niedergesetzten Hoscommission,
überall zu helfen und zu vermitteln.
Dennoch leistete Kurfürst Marimilian Joseph
das Aeußerste, was eingegangene Verpflichtungen vot
ihm fordern, oder die gemeinsame Vertheidigung gegen
die Macht eines gemeinsamen Feindes wünschbar machen
konnte. Nicht nur ergänzte er das unter dem General-
lieutenant Baron Zweybrücken bei Mühldorf aufge-
stellte Subsidienkorps bis auf 12,000 Mann vollzählig,
sondern schloß auch (15ten Juli) sogar einen neuen Sub-
sidien-Vertrag ab. In Folge desselben wurden die bei
Amberg unter Befehl des Herzogs Wilhelm von Baiern
stehenden 11,000 Mann der Landes-Vertheidigung mit
den 3,000 Mann des dfierreichischen Generals Grafen
Klen au bei Regensburg vereinigt, um ganz besonders
zur Deckung der Oberpfalz zu dienen.
Aber auch Frankreich war nicht saumselig. Sowohl
das Heer in Italien, dessen Oberbefehl General Brune
empfing, als Moreau's Heer in Deutschland, wurde
in vollzähligen und vortrefflichen Stand gesetzt. Zwi-
schen beiden durch die Alpen starke Verbindung herzu-
stellen, führte General Macdonald aus Frankreich
15,000 Mann durch die Schweiz, und am Main wurde
ein neues Heer von 25,000 Mann, unter General
Augereau's Befehl, dem dsterreichischen Korps des
Generals. Simbschen entgegengestellt.
Der Zeitraum des Waffenstillstandes war indessen
bald verflossen. Oesterreich suchte ihn noch einmal, durch