Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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neue von dem Grafen von Lehrbach uͤberbrachte Frie- 
dens---Vorschlaͤge, zu verlängern. Die franzdsische Re- 
gierung forderte nun aber entweder unbedingte Annahme 
dessen, was sie mit dem General St. Julien früher 
schon abgeschlossen hatte, oder im Fall der Verlänge= 
rung des Waffenstillstandes, neue Vorthelle zur gesicher- 
ten Stellung der franzbsischen Heere. 
Das letztere ward angenommen; der Stillstand aber- 
mahls (20sten September) auf 35 Tage ausgedehnt, 
und den Franzosen dafür Philippsburg, Ulm und In- 
golstadt eingeräumt. Hingegen mußte sich das franzö- 
sische Heer vom Inn zur Isar, desgleichen in Grau- 
bündten und nach Feldkirch, nach Montafun, in der 
Schweiz nach Rapperswyl, Bischofszell und St. Gallen, 
in den Rheingegenden aber vom Main zur Nidda zurück- 
ziehen. Die Oesterreicher, unter Erzherzog Johann, 
das baierische Korps und das des Prinzen Condé ein- 
gerechnet, 150,000 Mann zählend, zogen sich gleicher- 
maßen an den Inn zurück; die Baiern wurden in die 
Gerichte Alten-HOetting, Bermosen, Wald und Traun- 
stein verlegt. Das dsterreichische Heer in Iralien, unter 
Bellegarde's Befehl, 30.000 Mann stark, ward im 
Gebiet von Mantua und Ferrara vertheilt; im Tirol 
führte General Chasteler die Vertheidigung. General 
Klenau lag mit ohngefähr 20,000 Mann an der Alt- 
mühl, Vils und Rednitz, und, in Verband mit ihm, 
General Simbschen mit 7,— 83,000 Mann bei Würz- 
burg am Main. 
Noch grdßere Kräfte aufzubieten, eilte Kaiser 
Franz nach Wien zurück. Vielleicht würde ihm auch 
sesbst wohl die Bildung eines neuen Krieges= Bundes
	        
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