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mit den nordischen Mächten gegen Frankreich gelungen
seyn, wären nicht eben diese Mächte durch Englands
gebieterisches und eifersüchtiges Schalten zurückgestoßen
gewesen. Inzwischen harten die neuen Friedens-Unter-
handlungen zu Lüneville zwischen dem Grafen Kobenzel
und Joseph Buonaparte (oten November) feierlich
begonnen. Es läßt sich denken, daß es dem ersten Kon-
sul damahl am Frieden mit Oesterreich gelegen war, doch
an einem ehrenvollen Frieden. Es galt ihm über Alles,
in Frankreich seine Gewalt und sein Ansehen zu befesti-
gen, wo noch kurz vorher eine Verschwdrung selbst sein
Leben, durch die menchelmdrderischen Dolche der Ares
na's und Cerachi's, bedroht hatte.
Mittlerweile wurden in Deutschland die durch den
neuen Waffenstillstand übergebenen drei Vestungen von
den Franzosen besetzt: Ingolstadt vom 1ten bis öten
October „, *) von wo das baierische Bataillon Dallwig,
bisher ein Theil der Besatzung, sich unter Major Schloss-
berg mit dem Subsidien-Korps der Baiern bei Mühl-
dorf vereinigte; — Ulm am 2ten October, von wo die
baierische Brigade, zwei Bataillons stark, welche mit
drei Bataillonen Oesterreicher die Besatzung gebildet
hatte, **) nach Stadt am Hof zum Korps des Herzog
*) Die Franzosen leerten, der abgeschlossenen Konvention
zuwider, das dortige Zeughaus, und verursachten dadurch
dem baierischen Staate auf's Neue einen sehr gering an-
geschlagenen Verlust von 205,502 fl. 50 kr. (S. KFriegs-
Kommisssons= Acten.)
**) Die Baiern, unter General Bartels, hatten während
der Blokade die Retranchements an der Donau, die
Ziegelschanze und das Ravelin No, 16. zu vertheidigen.