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preußischen Geschaͤftstraͤger, Herrn von Harnier.
Kurfuͤrst Maximilian Joseph aber, die Groͤße sei-
nes Leidens vergessend uͤber das, was Ehre, Recht
und Pflicht geboten, lehnte mit standhaftem Muthe alle
Antraͤge ab, trachtete seinen armen Unterthanen durch
Anleihen, unter Gewaͤhrschaft der Staͤnde, Erleichterung
des Uebels zu schaffen, und mahnte seine Soldaten (in
einer Proclamation vom Zten September) an die Ge-
fahren ihres Vaterlandes bei wahrscheinlicher Wiederer-
dffnung des Feldzuges; an das Unglück, welches der
Feind schon über den größten Theil des Landes gebracht;
an den schon erworbenen Ruhm bei schon geleistetem
Widerstande im Gegensatze der Schmach feiger Unter-
werfung. Er sprach den Kriegern seine Erwartung auf
das Ergreifendste aus, daß sie die vom Feinde schon
überschwemmten Provinzen wieder erobern, den Staat
Baiern aufrecht halten, das Eigenthum ihrer Mitbürger
wieder retten würden.
Die fünf und vierzig Tage waren verstrichen. Die
Feindseligkeiten wurden erneuert. Augereau begann
sie (25sten November) bei Aschaffenburg. Er nahm diese
Stadt nach kurzem Gefecht gegen den Mainzer-Land-
siurm, unter Baron Albini, welcher hier die Main=
brücke besetzt hatte, und nach Fulda zurückgieng, und
nicht wieder auf den Kriegsschauplatz erschien. Drei fran-
zösische Dioisionen waren gegen Würzburg und Schwein-
furt vorgerückt, dem General Simbschen, zwischen
dem Main und der Rednitz entgegen. Die Einnahme
Schweinfurks zu beschleunigen, setzte Augereau die Di-
visionen Duhesme und Barbon in Bewegung; eine
Vorhut derselben gieng oberhalb Würzburg über den
Main bis Geroldshofen vor. Simbschen, der Würz-
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