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schen Oberbefehlshabers More au zu werfen; denn diese
beiden, an der Spitze der Hauptmacht, mußten den
Ausgang des Feldzugs entscheiden.
Moreau's Heer erschien zwischen der Isar und
dem Inn in vier großen Massen oder Zügen, links ge-
gen die Donau, rechts gegen das Tirol ausgestreckt.
Lecourbe beobachtete mit dem rechten Flügel die Aus-
gänge Vorarlbergs und Tirols von Feldkirch bis auf
der Rosenheimer Straße bei Helfersdorf in Baiern, wo
seine Vorhut stand. Von da, über die Wasserburger-
Straße bei Ebersberg hinaus, dehnte sich Moreau.
Ihm lehnte sich bei Hohenlinden General Grenier an,
auf der Mühldorfer Straße, welcher das Issener Thal
beobachtete, die Straßen von Oerting und Eggenfelden
nach Landshut hütete, und eine kleine Vorhut bei Vils=
biburg hielt. General St. Suzanne auf dem linken
Flügel, zwischen der Altmühl und Donau, stellte die Di-
vision Souham dem General Klenan entgegen, zwei
andere Divisionen gegen Landshut hin.
Erzherzog Johann's Stellung hinter dem Inn,
auf dem rechten Ufer desselben, welches überall das linke
beherrscht, kennen wir schon. Sie war furchtbar; links
die Vestung Kufstein, rechts die Festung Braunau im
besten Vertheidigungsstande. Die Brückenkopfe von Was-
serburg, Kraiburg, Mühldorf, dann das zwischen dem
Inn und der Salza liegende Land, von Wäldern und
Sümpfen durchschnitten, gestatteten keine Entwickelung
einer schwächern Macht gegen die überlegene. Wenn
der Erzherzog seine Streitkräfte hinterm Inn an den
Schluchten Tirols plbtzlich stärkte, konnt' er den rechten
Flügel des Feindes in Gefahr setzen, ohne für seine
übrige Stellung hinab bis Passau viel befärchten zu
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