Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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muͤssen. Oder es stand auch bei ihm, nur dann erst 
eine Schlacht anzunehmen, wenn er der Durchbrechung 
der franzoͤsischen Stellungen vollkommen sicher war. 
Allein, unzufrieden mit Vertheidigung, schritt er 
zum Angriff. Er faßte den kuͤhnen Gedanken, das ganze 
franzoͤsische Heer zwischen Inn und Isar, Donau und 
Alpen so einzuschließen, daß demselben, durch General 
Klenau, selbst der Ruͤckzug uͤber Muͤnchen und durch 
General Hiller, von Tirol aus, der Ruͤckzug nach 
Augsburg abgeschnitten wuͤrde. Dieß auszufuͤhren, sollte 
der rechte Fluͤgel des oͤsterreichischen Heers, uͤber Vilsbi- 
burg nach Landshut gehend, sich dort des Uebergangs 
der Isar bemaͤchtigen, dann schleunig uͤber Freising gegen 
Muͤnchen ziehend, die Hoͤhen von Dachau besetzen. Von 
der andern Seite sollte der sehr verstaͤrkte linke Fluͤgel 
den vorwaͤrts Landshut stehenden Feind aus seiner Stel- 
lung draͤngen, und das linke Isarufer erreichen. Dieser 
Doppelzug sollte in jedem Fall, und selbst auf die Ge- 
fahr hin vollbracht werden, daß die franzdsische Haupt- 
macht einen Inn= Uebergang zwischen Rosenheim und 
Mühldorf drohen konnte. Denn diesen würde sie wohl 
unterlassen haben, wenn sie sich im Rücken genommen 
sehe. Um aber während der großen Bewegung auf jeden 
Fall den Inn sicher zu stellen, sollten Prinz Conde 
und das würtembergische Kontingent den Fluß bei Rosen- 
heim vertheidigen: sollte das baierische Subsidien-Korps 
den Wasserburger-Brückenkopf mit 0, — 800 Mann, 
den Kraiburger mit 400 besetzen, Stellung in den Ver- 
schanzungen bei Mühldorf nehmen, hier jeden Uebergang 
unmdglich machen, und sich durch ausgesandte Streif- 
rorten links gegen Rosenheim, rechts gegen Braunau mit 
den übrigen Heertheilen in Verbindung halten. Bei
	        
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