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vollzogen haben wuͤrde. Er hatte naͤmlich diese Division
in der Stille von Ebersberg nach Mattenpoet, in den
Rücken der österreichischen Mittelkolonne, ausgeschickt.
Schon um 7 Uhr Morgens war Richepanse mit
der Hälfte seiner Division über St. Christoph hinaus,
als auch die linke Flügelkolonne des Erzherzogs dort eben
aus dem Albachinger Thal hervor auf die Wasserburger
Straße trat, nun den hintern Theil der Division von
der Seite angriff, und sie für den Augenblick von den
Vorangegangenen abschnitt. Richepanse, im Gefühl
der Wichtigkeit seines Auftrags, überlies aber die ange-
griffenen Schlachthaufen ihrem Schicksal und der Klug-
heit des Generals Drouet, setzte mit den ihm geblle-
benen 6,000 Mann im stärksten Schneegesibber, den Zug
fort; verirrte sich, und kam endlich doch zu Mattenpoet
an. Hier, etwas unterhalb und vor dem Oorfe, auf
den Höhen, in Schußweite und gleichlaufender Linie mit
der Hochstraße, stellte er seine Schaar; eine Halbbri-
gade rechts, ein. Chasseur-Regiment und sechs Kanonen
in die Mitte, eine Halbbrigade links an den Wald.
Denn er sah sich gegenüber, auf der andern Seite der
Straße, sechs Escadronen baierische Chevaurlegers, die
deren Oberst Dorth führte, um der von Daag heran-
rückenden gesammten dsterreichischen Reiterei den Auf-
marsch vorzubereiten.
General Richepanse, damit er nicht zu lange
durch die Baiern verzdgert werde, ließ sie sogleich mist
seinem schweren Geschütz heftig bestreichen. Jene aber
stürzten unerwartet in wiederholten Angriffen gegen ihn,
drangen sogar in seine Treffen, und entführten ihm zwei
Kanonen und eine Haubitze; wahrscheinlich die einzigen
Trophäen, welche in dieser Schlacht vom Heer der Deut-