Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

— 172 — 
schen erbeutet wurden. Ergrimmt ließ Richepanse 
sein Chasseur= Regiment gegen die Baiern ansprengen, 
um sie aus ihrer Stellung zu werfen. Dieß mißlang 
aber so gänzlich, daß er, nach bedeutendem Verlust, da- 
Lon ablassen mußte, und sich nun, ohne weitern Zeit- 
verlust, links in die Waldungen, und auf die darin befind- 
lichen eingeengten Züge der Oesterreicher warf. 
Zu spät wurde Erzherzog Johann auf das Kano- 
nenfeuer bei Mattenpoet aufmerksam. Er ordnete zwei 
Bataillons Baiern unter deren Obersten, Grafen Reuß, 
zu einer Seitenbewegung gegen St. Christoph ab. Diese 
aber wurden nach heftigem Widerstande mit großem Ver- 
lust auf die Hochstraße zurückgetrieben. Und nun begann 
Richepanse mit seinem schweren Geschütz das lebhaf- 
teste Feuer gegen die österreichische Kolonne, die in ih- 
ren Bewegungen durch die zahlreich hinten folgende Ar- 
tillerie gehemmt, und vorn an der Spitze durch Grouchy 
und Grandjean gedrängt war. 
Generallieutenant Zweybrücken, die linke Seite 
seines kleinen Heerhaufens zu schützen, schickte das Ba- 
taillon Preysing in den Wald, und, um sein Geschütz 
zu retten, den General Wrede mit zwei Bataillonen 
ab. Richepanse aber stürmte auf dieß Fußvolk mit 
seiner ganzen Masse ein. Die Baiern konnten wegen 
der ungeheuren Menge von Wagen und Kanonen sich 
weder aufstellen, noch irgend eine zusammenhängende 
Bewegung machen. Die Verwirrung der hier mit Ver- 
zweiflung Fechtenden ward jeden Augenblick größer und 
allgemeiner, und lösete sich nun um so mehr endlich in die 
regelloseste Flucht auf, da General Ney die Spitze der 
ganzen Kolonne am Eingang des Waldes ebenfalls zu- 
rück schob, und zum Weichen brachte. Fußvolk und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.