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kleinen Heerhaufen von 6,000 Mann. Diesen fuͤhrte er
zuruͤck nach Dorfen und in voller Ordnung. Wrede's
Erscheinen daselbst, man hatte dem Erzherzoge Johann
schon seinen Tod als gewiß gemeldet, erregte diesem
Fuͤrsten freudiges Erstaunen. Der Erzherzog selbst hatte
sich, waͤhrend der Schlacht, den groͤßten Gefahren uner-
schrocken ausgesetzt, und waͤre beinahe gefangen worden.
Als er die Mittelkolonne seines schoͤnen Heers vernichtet
sah, es mochte Mittag seyn, hatte er den Ruͤckzug zum
Inn, gegen Muͤhldorf befohlen.
Noch schlugen sich fortwaͤhrend die Fluͤgelkolonnen
mit größter Hartnäckigkeit, als auch ihnen der Befehl
zum Rückzug kam. Sie traten ihn, unverfolgt vom
Feinde, an. Noch am nämlichen Tage eilte alles, was
von der Heermitte übrig geblieben war, und ein Theil
des linken Flügels gegen Krapburg und Mühldorf, dann
später dort über den Inn. Der übrige Theil des lin-
ken Flügels unter General Riesch gieng über Wasser-
burg. Ihn hatte, wie wir erzählt haben, zuerst bei
St. Christoph der General Drouet gehalten, dem nach-
her Decaen mit seiner Division zur Unterstützung ge-
kommen war. Der rechte Flügel unter Kienmair
und Baillet gieng in fester Ordnung bei Mühldorf
und Oetting über den Inn. Der baierische General
Zweybrücken sammelte, mit Ausnahme der Brigade
Wrede, die Ueberbleibsel seines Corps, das unter allen
Abtheilungen des gesammten Heers gewiß am stärksten
gelittren hatte, zuerst bei Ramsau, dann, in der Nacht
bei Mühldorf, wohin auch Wrede gieng.
So endete die Schlacht bey Hohenlinden, für Oe-
sterreich mit einem Verlust von 170 Offzieren und
11,000 Mann, nebst 37 Stück Geschützes. Das baie-