— 188 —
verslochten. General Bellegarde glaubte im Ernst,
Düpont fuͤhre die Vorhut des gesammten franzoͤsischen
Heeres, das hier den Uebergang zu erzwingen denke,
und hielt es fuͤr ein Leichtes, alles zu verhindern, wenn
er Du ponts Schaaren zuruͤck und in den Fluß stuͤrze.
Diese fochten zu Pozzolo mit dem Muth der Ver-
zweiflung. Schen waren sie aber im gefahrvollsten Ge-
dränge, als ihnen General Süchet mit seinem ganzen
Corps von Borghetto her zum Beistand eilte, wo er
nur eine Dioision zurückgelassen hatte. Mdrderisch ward
nun das Treffen, Pozzolo zweimahl durch die Oester-
reicher erstürmt, dreimahl durch die Franzosen wieder
erobert. Die dunkle Nacht brach ein. Dupont be-
hauptete sich also am rechten Ufer, und Bellegarde
mußte seine alten Stellungen wieder einnehmen.
Folgendes Morgens bewerkstelligte Brune den
Uebergang seiner Hauptmacht bei Monzambano. Um
0 Uhr schon rückten, über den Fluß gegangen, die
Schlachthaufen seiner Vorhut gegen Bellegarde's La-
ger bei Villafranca an, und durchbrachen sogar die
Mirte des österreichischen Heers zwischen Vallegio und
Salionzo. Bellegarde zog sich auf den Höhen bei
diesen Dörfern enger zusammen; mußte aber, nach blu-
tigem Treffen in der Ebene, die vor den Dörfern liegt,
gegen Paleggio und Castelnovo, folgendes Tages (Lusten
December), bei fortgesetzten Angriffen, ins Lager von
St. Martin unterhalb Verona zurückgehen. Hier rief
er die im südlichen Tirol stehenden Heerhaufen der Gee
nerale Laudon und BVukkasowich zu sich.
Brune aber, indem er hinter sich Peschlera ein-
schloß, rückte zum Etschfluß, bis vor Verona, ging