derer Inspeeteur der Infanterie und Kavallerie, nebst
einem Generalstaab der Armee aufgestellt. Doch gieng
es mit der beabsichtigten Vermehrung des Heeres duss
serst langsam von Statten; inzwischen bestand dasselbe
Ende Jahrs 1701 schon aus 10,000 Mann mit 830 Pfers
den; und die Artillerie aus 605 Mann und 64 Pferden,
da Ende Jahrs 1788 die Artillerie bloß 101 Mann und
16 Pferde gezählt hatte. Auch die verschiedenen Vor-
rathshäuser füllten sich mie Kriegs-Bedürfnissen. Man
ldsete das bisherige Jäger-Korps auf, welches, aus
505 Mann und 78 Pferden zusammengesetzt, den Polizen##
dienst im gesammten Baiern, in den Herzogthümern
Neuburg und Sulzbach, wie auch in der obern Pfalz
versehen hatte. Dagegen verlegte man, für gleichen
Zweck, die vier in Baiern garnisonlrenden Kavalleries
Regimenter auf's Land, und zwar so, daß die daraus
den Unterthanen erwachsende Last um vieles erleich-
tert wurde.
Eine Summe, womit bisher nur ohngefähr 20,000
Mann unterhalten worden waren, reichte bey diesen
neuen Anordnungen nun hin, in Friedenszeiten eine
Macht von 31,680 Mann, und noch dazu besser, denn
ehemals, zu halten. Das bewiesen selbst die Unter-
suchungen, welche von einer wegen dieses Gegenstandes
eigen angeordneten Kommission sehr gründlich und er-
schopfend gemacht worden waren. Graf Rumford
hätte mehr leisten konnen; aber er hatte mannigfaltige
Schwierigkeiten und Vorurtheile zu bekämpfen. Daher,
und bey den beschränkten Mitteln, welche ihm zu Ge-
bot standen, war, beim Ausbruch des ersten Krieges
gegen Frankreich, das baierische Heer noch nicht in eilz
nem Zustande, der den Gefahren angemessen schien.