Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

derer Inspeeteur der Infanterie und Kavallerie, nebst 
einem Generalstaab der Armee aufgestellt. Doch gieng 
es mit der beabsichtigten Vermehrung des Heeres duss 
serst langsam von Statten; inzwischen bestand dasselbe 
Ende Jahrs 1701 schon aus 10,000 Mann mit 830 Pfers 
den; und die Artillerie aus 605 Mann und 64 Pferden, 
da Ende Jahrs 1788 die Artillerie bloß 101 Mann und 
16 Pferde gezählt hatte. Auch die verschiedenen Vor- 
rathshäuser füllten sich mie Kriegs-Bedürfnissen. Man 
ldsete das bisherige Jäger-Korps auf, welches, aus 
505 Mann und 78 Pferden zusammengesetzt, den Polizen## 
dienst im gesammten Baiern, in den Herzogthümern 
Neuburg und Sulzbach, wie auch in der obern Pfalz 
versehen hatte. Dagegen verlegte man, für gleichen 
Zweck, die vier in Baiern garnisonlrenden Kavalleries 
Regimenter auf's Land, und zwar so, daß die daraus 
den Unterthanen erwachsende Last um vieles erleich- 
tert wurde. 
Eine Summe, womit bisher nur ohngefähr 20,000 
Mann unterhalten worden waren, reichte bey diesen 
neuen Anordnungen nun hin, in Friedenszeiten eine 
Macht von 31,680 Mann, und noch dazu besser, denn 
ehemals, zu halten. Das bewiesen selbst die Unter- 
suchungen, welche von einer wegen dieses Gegenstandes 
eigen angeordneten Kommission sehr gründlich und er- 
schopfend gemacht worden waren. Graf Rumford 
hätte mehr leisten konnen; aber er hatte mannigfaltige 
Schwierigkeiten und Vorurtheile zu bekämpfen. Daher, 
und bey den beschränkten Mitteln, welche ihm zu Ge- 
bot standen, war, beim Ausbruch des ersten Krieges 
gegen Frankreich, das baierische Heer noch nicht in eilz 
nem Zustande, der den Gefahren angemessen schien.
	        
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