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Franzosen schon den achten Tag des Jänners eingezo-
gen. Er suchte endlich nur die Corps von Landon und
Vukkasowich aus dem Brenta-Thal an sich zu brin-
gen. So wich er bis an die Piave. General Brune
war eben im Begriff, die Nachhut des dsterreichischen
Heeres von der Piave und dem Hauptheere abzuschnei-
den, als bei ihm, abgeordnet vom Oberbefehlshaber
Bellegarde, General Hohenzollern und andere
Bevollmächtigte zur Abschließung eines Waffenstillstandes
erschienen. Und dieser ward, nachdem die Franzosen noch
Treviso besetzt hatten, hier (10ten Jänners) abgeschlossen.
Vermittelst desselben übergaben die Oesterreicher die Fe-
stungen Peschiera, Porto Legnano, Ferrara und Ancona,
späterhin auch (laut der zu Lüneville den 20ften Jänner
geschehenen Abänderung dieses Waffenstillstandes) noch
Mantua, und sie behielten für ihre Stellung blos das
rechte Ufer des Tagliamento. Das französische Heer
hingegen konnte sich nun vom linken Livenza-Ufer bis
Linz an der Donau dehnen, wo es sich Moreau's rech-
tem Flügel anschloß.
General Macdonald empfieng die Bedingungen
dieses Waffenstillstandes in dem Augenblick, als er seine
drei Divisionen an der Etsch aufgestellt, den General
Auffenberg in Tirol über Meran nach Botzen zurück-
gedrückt hatte, und im Begriffe war, Brixen und Brun-
ecken zu besetzen, um sich den Eingang des Drauthales
aufzuschließen.
Oesterreich, von feindlichen Schaaren überschwemmt,
zu kräftigern Widerstand itzt ohne hinreichende Macht,
erlangte endlich vom Londner Hof, daß derselbe den Kai-
ser Franz seiner eingegangenen Verbindlichkeiten entließ.