Beschleunigung der Geschaͤfte forderte (26sten Juli und
Iöten September.)
Im Gefühle dieser Verlegenheit hatten die meisten
Fürsten Deutschlands, um größern Verlust von sich zu
wenden, eigne Unterhändler nach Paris gesandt, das un-
mittelbare Einschreiten des ersten Consuls und die Be-
fdirderung ihrer Angelegenheiten zu erwirken. Von Bai-
ern befand sich, schon vor Abschluß des Lüneviller-Frie=
dens, Herr von Cetto daselbst. Denn gefährdeter, als
jeder andere deutsche Staat, stand Baiern, das vom
Krieg entkräftete, da, welches mit wahrer Vernichtung
bedroht ward, wenn der Vertrag des campoformischen
Friedens die Grundlage des Lüneviller, und die Entschä-
digung des toscanischen Großherzogs in den kurfürstlichen
Landen am Inn gegeben werden sollte, wie es dunkle
Andeutungen von Wien aus ahnen ließen.
Der Scharfblick des ersten Consuls erkannte das
Rechtliche in Baierns Verlangen, und wohl mehr noch
den Vortheil des Augenblickes, sich die mindermächtigen
Fürsten Deutschlands durch Erweiterungen von deren Ge-
bieten zu verpflichten. Welcher Grund ihn immerhin
lenken mochte: Baiern begehrte nicht mehr, als Ersatz
um das, was es verlieren sollte. So entstand der be-
sondere Friedensvertrag zwischen Frankreich und Baiern
am 26sten August 1801. Zwar Baiern mußte die Her-
zogthümer Iülich und Zweibrücken, und was ihm sonst
am linken Rheinufer gehdrte, hinopfern, aber Frankreich
gewährleistete dagegen die Unverletzbarkeit des Umfangs
aller baierischen Gebiete, wie sie seit dem Teschener-
Frieden (von 1770) bestanden waren, und verhieß seine
kräftigste Verwendung für in jeder Rücksicht volle Schad-