— 216 —
Darauf allein aber beschränkten sich des vielthaͤti—
gen Mansoné Verdienste nicht. Er gründete in Am-
berg (schon im Jahr 1800) die Gewehrfabrik. Hier
behielten die Gewehre zwar den bisherigen Caliber bei,
wurden aber durchaus gleichförmiger und sauberer gear-
beitet; empfingen zweckmäßigere Schäftung, messingene
Zündpfannen, conische Ladstocke, statt der cylindrischen,
und achtzehnzbllige viereckte Bajonette statt der dreieckig-
ten. So stiftete sich Manson, kräftig unterstützt von
den beiden nachmaligen Generalen Colonge, dem
nachherigen Obersten Baron Comeau und dem Oberst-
lieutenant Reichenbach in den Jahrbüchern des baye-
rischen Kriegswesens ein unvergeßliches Gedächtniß.
Als endlich (Anfang Septembers 1806) der Kur-
fürst unter seinem unmittelbaren Befehl, und unter ihm
die Generale Nogarola, Deroy, Talukkirch und
Wrede, bei Nymphenburg eilf Linien = Regimenter,
sechs Baraillons leichten Fußvolks, zwei Dragoner= vier
Chevaurlegers-Regimenter und drei Batterien Geschütz,
zusammen 17,000 Mann, in einem Lustlager versammelte,
bewies Gewandtheit, Fertigkeit und Haltung aller Heer-
gattungen in dieser Musterung, wie viel schon Treffli-
ches im Raum weniger Jahre gethan war.
5.
Ausbruch des Krieges zwischen Frankreich
und Oesterreich im Jahre 13805.— Bayerns
gefahrvolle Stellung und Entscheidung
für Frankreich gegen Oesterreich.
Nur zu bald wurde der Werth dieses neugeschaffenen
Heeres ernster gepruft.