Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

ihn den daraus entstehenden Gefahren Preis geben, und 
noch dessen Rache, neben Oesterreichs Zorn, uͤber sich 
und sein Land rufen? Es blieb keine Wahl. 
Der Zug begann, und, trotz aller feierlichen Vere 
wahrungen einzelner Civil= und Militairbehdrden, über 
Vorchheim durch das Hreußische Gebiet. Generallientenant 
Wrede bildete den Vortrab der Baiern, die durch ih- 
ren Feldherrn Deroy (Aten October) das ermunternde 
und mächtige Wort ihres Landesfürsten vernahmen, sich 
auf die herannahenden großen Ereignisse vorzubereiten. 
Beinahe 100,000 Mann zogen über das Gebiet von Ans- 
bach, nicht ohne beträchtlichen Schaden dieses bisher 
unter einer väterlichen Verwaltung glücklich gewesenen 
Ländchens. Aber mit dieser schreienden Verletzung des 
Volkerrechts war das Verderben des osterreichischen Heers 
bei Ulm so gut, als entschieden. Denn Napoleon 
hatte nun binnen wenigen Tagen durch woblberechnete 
Bewegungen die Engpässe des Schwarzwaldes vermieden, 
seinen rechten Flügel nicht den Bedrohungen aus den 
Tirolergebirgen blosgestellt, sondern sein Heer nach Bail- 
ern, dem Feinde seitwärts und im Rücken versetzt. 
Am öten Öctober stand nähmlich Marschall Ney 
bei Katzenstein, südwestlich von Rördlingen, zur Beob- 
achtung Ulms; Soult an den Brücken von Donauwörth 
und Münster: Lannes bei Neresheim, Prinz Murat 
mit seinen Dragonern an der Donau; Davoust, links 
und rechts der Wernitz, bei Oettingen; Marmont 
bei Wassertrüdingen; Bernadotte bei Gunzenhausen 
mit Streifhaufen bis gegen Weissenburg; Deroy mit 
den Baieru bei Spalt, deren Vortrab unter Wrede 
starke Partheien nach Hippoltstein und Heidek schickte.
	        
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