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eilf Kanonen, gegen Gundelfingen und Lauingen zuruͤck-
zuweichen: allein er zog davon keinen andern Vortheil,
blieb am Bache stehen, und gab, durch falsche Nach-
richten getäuscht, dem vorübergehenden Gedanken keine
Folge, sein Heer durch schleunigen Rückzug zu retten.
Als aber Murat (am 138ten October) südwärts
zwischen Ulm und Weissenhorn, Lannes und Marmont
südwestlich bei Weissenhorn, Nep ostwärts und im Nor-
den von Ulm erschien, und Sould den dsterreichischen Ge-
neral Spangen in Memmingen zwang, sich ihm mit
neun Bataillonen und der Stadt (131en# October) zu
übergeben: da konnte nur noch ein Kampf auf Leben
und Tod in blutiger Schlacht die Ehre und Freiheit des
kaiserlichen Heers bei Ulm retten. Wider die allgemeine
Stimme sämmtlicher ihm untergeordneten Feldherrn und
Befehlshaber mied der Feldzeugmeister Mak diesen ent-
scheidenden Kampf. Aber Napoleon suchte ihn desto
entschlossener.
Darum warf sich (15ten October) Marschall Ney
mit Ueberlegenheit auf den Feldmarschall-Lieutenant
Riese bei Elchingen, und entriß ihm diese Stadt und
die Donaubrücke dabei, nach hartnäckigster Vertheidi-
gung. Lannes bemächtigte sich der Anhdhen, welche
die Ebenen beim Dorfe Pfuhl beherrschten, und drängte
die auf dem Riede gestandenen Oesterreicher in den
Ulmer Brückenkopf zurück. Marmont erkämpfte die
Illerbrücken bei Ober= und Unterkirchberg. Murat
beschäftigre und zerstreute die feindliche Reiterei. Na-
poleon, um die Einschließung Mak's zu vollenden,
ihm den letzten Ausweg nach Franken zu versperren,
ließ noch einen Theil der bei Ingolstadt, zur Deckung