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Folgendes Morgens ward die Einschließung Ulms
vollendet, indem die Franzosen, ungeachtet des fürchter-
lichen Wetters, den Michaelsberg und die dsterreichischen
Schanzen darauf, mir stürmender Faust eroberten, und
das gesammte Heer ihrer Feinde in den engen Raum
der Stadt zusammendrückten. Als nun Mak in dieser
verzweiflungsvollen Lage noch kühn genug verweigerte,
sich und sein Kriegs-Heer zu übergeben: drohte der
Donner der Batterien vom Geisberg und Michaelsberg
her (Nachmittags den 10ten October) ihm, seinem Kriegs-
volk, der Stadt und den Einwohnern die unvermeidliche
Vernichtung. Also schloß er (17ten October) die Ue-
bergabebedingungen ab, und lieferte (20ten October
Nachmittago) den wichtigen Waffenplaz Ulm, das noch
25,000 Mann starke Heer, nebst 00 Kanonen, aller Muni-
tion u. s. w. in die Gewalt des Siegers.
Mittlerweile waren Murat und Lannes mit eini-
gen Divisionen ausgesandt worden, theils den Erzher-
zog Ferdinand guf seinem Juge nach Bbheim zu ereilen,
theilSs den General Werneck zu vernichten, welcher ver-
einzelt bei Heidenheim mit 8,000 Mann stand. Wer-
neck, beim Anblick Murats, zog sich (10ren October)
auf die Hôhe von Herbrechringen. Er verhinderte hier
zwar mit tapferm Widerstand, der ihm 5,000 Mann koste-
te, die von den Franzosen beabsichtigte Einschließung,
war jedoch nicht im Stande, den Punkt Herbrechtingen
zu behaupten. Er zog mit den ihm gebliebenen Frie-
gern längs der Brenz zurück gegen Aalen, nur noch in
der Hoffnung, den Erzherzog Ferdinand zu erreichen, und
sich mit ihm zu vereinigen. Das Wetter war hechst
übel, der Weg abscheulich, die Mannschaft an Kraft
erschopfr, und durch so viel Ungluͤcksfaͤlle schon muthlos.
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