— 242 —
Bei Oberkochen, ohnweit Aalen (17ten October) ange-
kommen, erschien Befehl, noch an demselben Tage über
Neresheim und Trochtelfingen zu gehen, um bei Oettin-
gen die Vereinigung mit dem Exzherzog zu bewerkstelli-
gen. Er gieng.
Aber der franzdsische General Rivand eilte mit
einem Theil seiner Division, und der baierischen Brigade
Siebein (zu Ndrdlingen noch mit einiger Artillerie und
Reirerei verstürkt) nach Pflaulach, Durrenzimmern und
Trochtelfingen. Hier stellte sich General Werneck eben
auf, der in einem Gefecht seines Nachtrabes unweit
Neresheim fast aller seiner Reiterei beraubt worden war.
Von Heidenheim her erschien Murat, welcher dem Erz-
herzoge auf dem Fuße gefolgt war. Von Aalen und
Nbrdlingen her kam Marschall Lannes. So war Wer-
neck von allen Seiten eingeschlossen. Noch versuchte es
eine österreichische Division von Palatin-Husaren und
eine beträchtliche Abtheilung Dragoner (bei Tagesanbruch
den 18ten October) über Pflauloch zum Erzherzog Fer-
dinand durchzubrechen. Allein der baierische Major Lin-
denau mit seinen 130 Reitern warf sich ihnen in Pflau-
loch entgegen, vertrieb sse aus dem Dorfe, nahm einen
Rittmeister und mehrere Mannschaft gefangen, entriß
ihnen auch einen Haubitz= und Granadenwagen, und
zwang alle übrigen nach Trochtelfingen zurück. Eben
derselbe, vereint noch mit 150 franzbsischen Dragonern,
trug am nämlichen Tage auch vorzüglich dazu bei, daß
der bsterreichische Heerhaufe noch 300 Gefangene und
10 Kanonen verloren. Das raubte dem General Wer-
neck die letzte Hoffnung, sich durchschlagen, oder Un-
terstützung gewinnen zu konnen. Also übergab er die
Ueberbleibsel seines Corps im elendesten Zustande den
Siegern.