blieben sie ohne Erheblichkeit; wie z. B. wenn der Oberst-
lieutenant Graf Pompei eine bis Mitterwald vorge-
rückte feindliche Compagnie (18ten October) überfiel, und
von ihr dreißig Gefangene machte; oder wenn die Tiro=
ler Schützen nach Farchant, Graswang und in den Am-
mergau Streifzüge thaten, um Vieh und Lebenemirtel
zu rauben, oder wenn zwanzig feindliche Husaren Nachts
(6. 23#sten zum 25sten) ein Dragoner-Piker bei Baierisch=
Jell überraschten, und zwei Pferde erbeuteten u. s. w. —
An der Ilm hingegen stand die baierische Brigade des
General Siebein, mit der Aufgabe, den Rücken der
franzdsischen Heermacht gegen allfällige Bewegungen der
Generale Jellachich und Wolfskehl zu sichern, de-
nen es früherhin gelungen war, mit ohngefähr 8,000
Desterreichern von Ulm zu entkommen.
Die Gränzen Baierns mit groößerem Nachdruck ge-
gen Tirol zu schirmen, befahl der Kurfürst (17#en Octo-
ber) die Bildung eines Gebirgs-Schützen-Corps von
freiwilligen Jägern, 5.030 Mann stark. Dies sollte,
wenn Gefahr wäre, in zwei Abtheilungen, jede 1,000
Mann und 25 Pferde stark, aufbrechen, und eine Re-
serve von 2,050 Mann haben. Die Folge wird lehren,
mit welcher Selbstaufopferung die Männer dieses Heer-
haufens der Freiwilligen aus den Landgerichten Fisch-
bach, Aibling, Miesbach, Tölz, Weilheim, Schongau
und Werdenfels dem Vaterlande in verhängnißvollen
Tagen dienten. Mit nicht minder glücklichem Erfolge
ordnete der Kurfürst außerdem noch (15ten October)
die Aufstellung eines Jäger-Corps zu Pferd, und eines
andern zu Fuß an, 400 Mann stark, alles nur Forst-
und Jagdbediente, alle mit Büchsen bewaffnet.
Auch die festen, im Innern des Reichs gelegenen,