— 256 —
Weil an demselben Tage auch viertausend Mann von
der Spitze des Armee-Corps, welches Marschall Ney
von einer andern Seite (bei Garmisch und Mittenwald)
ins Tirol hinein fuͤhrte, die Feindseligkeiten gegen das
Gebirgsland erdffneten, befahl Erzherzog Johann dem
Feldmarschall-Lientenant Chasteler, die Gegenden zwi-
schen Achenthal, Kufstein und Lofer zu beobachten, ohne
Saalfelden und Hochfilzen aus dem Blick zu verlieren.
Desgleichen schickte er zwei Bataillone (Kinsky), vier
Escadronen Dragoner und zwei Compagnien Jäger, eben
so den General Festenberg mit fünf Grenadier-Bg-
taillonen und dem Dragoner-Regiment Würtemberg,
als Reserve, nach Innsbruck.
Es lag nicht in Deroy's Plan, den Angriff auf
die Strubpässe vor Ankunft der Generale Minnzzi
und Marsigli zu beginnen. Allein des Morgens
(##ten November), als von der dsterreichischen Besatzung
des Passes ein starker Streifhaufen Reiterei gegen das
Bataillon Metzen kam, rückte dieses sogleich mit einer
Kanone vor und gegen den Paß selbst. Plbtzlich bedeck-
ten sich zu beiden Seiten die steilen Felshöhen mit feind-
lichen Schützen. Diese zu verjagen, sandte Deroy
rechts zwei Compagnien des Leib= Regiments, links
drei Züge des Bataillons Metzen. Allein die letztern
wurden vom überlegenen Feinde, mit bedeutenden Ver-
lust an Todten und Verwundeten, zurückgeworfen auf
ihr Baraillon, und ließen den Hauptmann Graef und
Lieurenant Grafen von Tattenbach schwer verwun-
der in feindlicher Gewalt.
Hätte der Feind den günstigen Augenblick zu benu-
tzen versianden, schwerlich würde es in der Macht des
Generals