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Generals gewesen seyn, sich dieser gefahrvollen Stellung
zu entziehen. Allein jener blieb nun unthaͤtig, bꝛs Mit-
tags die Brigade Minuzzi in Lofer erschien. .Alsbald
verstärkte Deroy die beiden Compagnien des Leib-Re-
giments rechts mit eben so vielen vom Regiment Kur-
prinz, links ließ er das ganze Bataillon Metzen bergan
steigen, mit Befehl, daß der Major von Heinau mitr
zwei Compagnien die feindlichen Verschanzungen umgehen,
und sie dann stürmen solle. Den übrigen Theil vom
Leib-Regiment und dem des Kurprinzen stellte er auf
der großen Straße, als Masse auf. Die Brigade Mar-
sigli, welche erst Abends um fünf Uhr in Lofer einrref-
fen konnte, bildete die Reserve. Jetzt trug Deroy
kein Bedenken, den Strub= Paß, welchen Natur und
tapfere Besatzung gleich stark vertheidigten, von der Srirn-
seite anzufallen. Der Soldat fühlte jene Begeisterung,
die den Sieg ahnet und herbeiruft.
Major Heinau, an der Spitze seiner Tapfern,
erklomm die steilsten Felsenhdhen, wandte sich dann und
stürzte jählings von denselben, und unbemerkt in das
Innere des ersten Strubpasses. Hier war die Besatzung
durch Deroy's heftiges Kanonenfeuer beschäftigt. Hei-
nau machte sich Bahn, sprengte das Haupt-Thor auf,
welches die Verschanzung gegen die Straße verschloß,
und räumte das Pfahlwerk hinweg, das den Eingang
versperrte. Deroy, an der Spitze seiner Kriegermasse,
drang ein, trotz des feindlicheu Schützen= Feuers, und
nach Ueberwältigung des ersten Strub-Passes gegen den
zweiten.
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Hier aber dffnete #iine neue Heldenschaar, von In-
nen aus, den wohlgeschirmten Eingang. Die Kugeln
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