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sen bei Caldiero mehrere Redouten erstuͤrmt, als der Erz-
herzog Karl auch hier durch eine Grenadier-Brigade
jählinge das Gleichgewicht herstellte. Man schlug sich
mit Wuth, Boajonett gegen Bajonett. Doch die Franzo-
sen wurden gezwungen, auch hier wieder zurück zu gehen.
Die Oesterreicher schlugen an der untern Ersch bei Bo-
navigo schon eine Brücke, und zogen Schiffe zusammen,
als wollten sie selbst den Feinden, die ihre alten Stelluns-
gen wieder eingenommen hatten, in den Rücken kommen.
Durch alles Mißgeschick ungebeugt, wiederholte
Massena seinen Angriff (öisten October) zum vier-
tenmahl. Es lag ihm Alles daran, bei Chiavicca del
Christo sich der Stellung des linken österreichischen Flü-
gels zu bemächtigen. Aber auch dießmahl war er nicht
glücklicher. Denn der Erzherzog traf ihn mit Absen-
dung einer starken Truppen-Abtheilung in die Seite,
was den gänzlichen Rückzug der Franzosen zur Folge hatte-
Diesen Rückzug konnte nun aber der Erzherzog zu
nichts andern, als zum Gelingen seines eigenen Rück-
zuges benutzen. Schon hatte er das Unglück von Ulm
und die Gefahr der dfterreichischen Erbstaaren vernom-
men. Er beschloß daher, zur Vertheidigung dieser in
Verbindung mit dem ksterreichisch= rußischen Heer, zurück-
zugehen, und die österreichischen Schagren an sich zu
ziehen. Daher sein Befehl an Erzherzog Johann, der-
selbe solle alles Kriegsvolk auf dem Brenner versammeln
und ihm zuführen. Karl selbst brach in der Mitter-
nacht, die dem letzten Kampfe gegen Massena folgte,
mit seinem ganzen Heer von Caldiero auf, nach Mon-
tebello und Vicenza' gegen die Erbstaaten. Nur um sei-
wen wachsamen Feind zu betrügen, ließ er den General