Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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sen bei Caldiero mehrere Redouten erstuͤrmt, als der Erz- 
herzog Karl auch hier durch eine Grenadier-Brigade 
jählinge das Gleichgewicht herstellte. Man schlug sich 
mit Wuth, Boajonett gegen Bajonett. Doch die Franzo- 
sen wurden gezwungen, auch hier wieder zurück zu gehen. 
Die Oesterreicher schlugen an der untern Ersch bei Bo- 
navigo schon eine Brücke, und zogen Schiffe zusammen, 
als wollten sie selbst den Feinden, die ihre alten Stelluns- 
gen wieder eingenommen hatten, in den Rücken kommen. 
Durch alles Mißgeschick ungebeugt, wiederholte 
Massena seinen Angriff (öisten October) zum vier- 
tenmahl. Es lag ihm Alles daran, bei Chiavicca del 
Christo sich der Stellung des linken österreichischen Flü- 
gels zu bemächtigen. Aber auch dießmahl war er nicht 
glücklicher. Denn der Erzherzog traf ihn mit Absen- 
dung einer starken Truppen-Abtheilung in die Seite, 
was den gänzlichen Rückzug der Franzosen zur Folge hatte- 
Diesen Rückzug konnte nun aber der Erzherzog zu 
nichts andern, als zum Gelingen seines eigenen Rück- 
zuges benutzen. Schon hatte er das Unglück von Ulm 
und die Gefahr der dfterreichischen Erbstaaren vernom- 
men. Er beschloß daher, zur Vertheidigung dieser in 
Verbindung mit dem ksterreichisch= rußischen Heer, zurück- 
zugehen, und die österreichischen Schagren an sich zu 
ziehen. Daher sein Befehl an Erzherzog Johann, der- 
selbe solle alles Kriegsvolk auf dem Brenner versammeln 
und ihm zuführen. Karl selbst brach in der Mitter- 
nacht, die dem letzten Kampfe gegen Massena folgte, 
mit seinem ganzen Heer von Caldiero auf, nach Mon- 
tebello und Vicenza' gegen die Erbstaaten. Nur um sei- 
wen wachsamen Feind zu betrügen, ließ er den General
	        
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