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den baierischen Foͤrstern Wurmer und Trysberger
am Lauter- und Furchensee dahin geführt waren. Loi-
son ließ alsbald die zu schwach besetzten Höhen des
Grünkopfs wegnehmen, und vom Alple herunter in den
#Kcken der Leutasch-Schanze dringen. Indem er nun
seine Bewegungen durch das Leutasch-Thal fortsetzte,
ward endlich die Einnahme der Veste, die Gefangenneh=
mung der 6,000 Mann starken Befatzung, das schnelle
Vorrücken der Franzosen bis Seefeld, und dadurch Ein-
sperrung Swinburne's die nothwendige Folge davon.
Sobald dieß Swinburne vernahm, eilte er mit sei-
nen zwei Bataillonen und einer Kanone nach Se#feld,
um sich durchzuschlagen. Seine Tapferkeit blieb vom
Glück ungekrbnt. Er mußte sich dem übermächtigen
Gegner ergeben. Nur wenige Schützen entkamen, dem
Erzherzoge zu Innsbruck die Niederlage zu melden. Ney
besetzte nun folgenden Morgens die Scharnitz-Schanzen,
und rückte sogleich auf Innsbruck zu, dort den Erzher-
zog anzugreifen.
Dieser aber hatte schon den Abend zuvor mit seinem
Kriegsvolk den Jug auf den Brenner angetreten, weil er
zeitig genug von allem unterrichtet worden war, auch
das rasche Vorrücken der Franzosen gegen Radstadt, den
eiligen Rückzug Szenasy's gegen den kaum haltbaren
Punkt Spital, und den Rückzug des Feldmarschalllieu-
tenants Hiller von Trient nach Briren vernommen
hatte.
Hillers Bewegung hieng mit dem Juge des Erz-
herzogs Karl zusammen, der, stets vom Feinde ver-
folgt, jeden örtlichen Vortheil benutzte, seinen Gegner
aufzuhalten, und ihm dem Vorsprung abzugewinnen. So