Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

legenheit ihres Feindes viel zu schwach. Sie mußten sich 
begnügen, das Vordringen desselben, so lange als moͤg— 
lich, zu verzdgern, um einerseits den ankommenden Rus- 
sen, anderseitö dem Er#herzog Karl, von Italien her, 
Jeit zu gewinnen. Mehrere Strdme, die zwischen Wien 
und dem Inn zur Donau gehen, schienen die Aufgabe 
zu erleichtern. Napoleon hingegen hatte nichts Drin- 
genderes, als die feindlichen Heerhaufen vor sich her 
zu ereilen, mit einer Uebermacht sie zu erdrücken, Wien 
zu nehmen, als den Schlüssel aller Hauptstraßen und 
künftigen Kriegsbewegungen, dann den Russen nach Mäh- 
ren entgegen zu gehen, und auch sie einzeln zu schlagen. 
Daher stand Murat mit dem Vortrabe der fran- 
zdsischen Macht (51sten October) schon bei Lambach, 
wo der dsterreichische General Schusteck den Rückzug 
der Russen seitwärts nach Wels, der Oesterreicher über 
die Traun, glücklich, wenn auch mit Verlust deckte; als 
das große franzdsische Heer erst vom Inn aufbrach. 
Murat verfolgte die Russen (usten November) nach 
Wels, Davoust gieng mit einem Theil seiner Reiterei 
bei Lambach über die Traun; schickte einen andern Theil 
gegen die Stadt Steyer, wohin sich die Diviskton Hohen- 
lohe vom meerveldischen Corps gezogen hatte, einen an- 
dern Theil gegen Kremsmünster. Nachdem auch noch 
bei Ebersberg 400 zurückgelassene Oesterreicher den Traun- 
Uebergang vergeblich und nur kurze Zeir vertheidigt hat- 
ten, (denn der französische General Walter hatte in 
vorgefundenen Fahrzeugen beträchtliche Reiter-Abtheflun- 
gen übergeschifft,.) bewegte sich alles gegen die Ufer 
der Ens vor. Ein beim Dorfe Asten versuchter Wider- 
stand ward von den Franzosen, die dabei einige hundert 
Gefangene machten, leicht gebrochen; Davoust bemäch- 
tigte
	        
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