Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

thier zufolge, schleunig den Zug uͤber Polizka zur gros- 
sen Armee nehmen muͤße, daher nur das zweite Dra- 
goner-Regiment Taris nach Iglau senden kdnne, und 
zwei Compagnien vom #öten Linien-Regiment in Mäh- 
risch = Budweiß zurücklasse. 
Nun also aller Aussicht auf nahe Unterstützung be- 
raubt, und links und rechts schon von den feindlichen 
Massen überflügelt, schien keine Wahl übrig zu bleiben, 
als zwischen einer rückgängigen Bewegung, oder dem 
Untergange des baierischen Heerhaufens. Der General- 
lieutenant Wrede verwarf den Gedanken an jene, welche 
den verderblichsten Einfluß auf die Unternehmungen der 
großen Armee haben konnte, von der er seit fünf Tagen 
ohne alle Nachricht geblieben war. Er faßte den Ent- 
schluß zu bleiben, den Feind anzugreifen, dessen Heer- 
mitte durchzubrechen, und auf diese Weise ihn zu zwin- 
gen, auch die schon vorgeschobenen Flügel wieder zurück 
zu ziehen. Damit ward, wenn auch nicht der Unter- 
gang verhindert, doch verzdgert und Zeit gewonnen. 
Der General zählte auf die Tapferkeit der Baiern. Der 
Soldat hatte blindes Vertrauen zu seinem Feldherrn. 
Wrede theilte seinen Entwurf den gesammelten Briga- 
diers und Staabsoffizieren mit. Alle freuten sich seines 
Entschlusses. 
Die Truppen wurden (Sten December) bei Pfauen- 
dorf aufgestellt, dann zum Angriff geführt. Das vierte 
Regiment Chevaurlegers, das ersie Bataillon des 7ten 
Linien-Regimentes (Ldwenstein) und Artillerie-Lieute= 
nant Aichn mit einer Haubitze und einer Kanone, be- 
mächtigten sich der Hdhe bei Wollau, die vom feindli- 
chen Geschütz bei Seecken stark bestrichen ward. Gegen
	        
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