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ner-Regiments Taris verbesserte die Lage der Dinge.
wenig. Das Regiment war kaum hinreichend, nur die
schon entstandenen Lücken zu ergänzen. Inzwischen flößte
unter diesen verzweifelten Verhältnissen die heitere Ruhe
des Feldherrn allen Soldaten Zuversicht ein.
Erzherzog Ferdinand hingegen, dem die kleine Zahl
der Baiern, ihre Verlassenheit, ihre Entfernung vom
Hauptheer, und die Nichtankunft der Brigade Meza-
nelli bekannt war, der den Tag der enutscheidenden
Schlacht zwischen den Hauptheeren nahe wußee, beschloß,
mit allen Kräften den Angrisf und die Vernichtung der
Baiern und den Zug im Rücken der franzdsischen Macht
zu unternehmen. Zu dem Ende hatte er schon am sten
December eine ganze Brigade seitwärts nach Windig-
Fenikau geschickt, wo sie eine geringe Abtheilung bale-
rischer Reiterei unter dem Major Grafen Rechberg,
und zwei Compagnien Fußvolks unter dem Obersten-
Grafen Solms verdrängte, die dann sich, nicht ohne
Gefahr, längs der Stirnseite der feindlichen Stellungen
nach Stecken ziehen mußten. Durch Windig-Fenikan
führt eine sehr gangbare Straße in gerader Richtung
von Prag nach Iglau. Die österreichische Brigade konnte
also, in dem Augenblick, da der Erzherzog die Baiern
bei Stecken angriff, im Rücken derselben Iglau nehmen
und den Rückzug abschneiden. Daß es nicht geschah,
obwohl es des Erzherzogs Befehl gewesen seyn soll,
hatten die Baiern der Gunst des Glücks allein zu danken.
Der Markt-Ol#t Stecken liegt anderthalb Stunden
von Iglau entfernt, in hüglichter Gegend; von da zieht
sich bis zur Stadt eine geräumige Ebene. Wrede,
theils um seinem Gegner keine zu große Annäherung